Kondensator-Wechsel und Betriebssicherheit an einem Röhrenradio

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Kondensator-Wechsel und Betriebssicherheit an einem Röhrenradio (Saba Meersburg Automatic 6-3D)

Dieser Beitrag wurde 2016-2017 im Forum das Radiomuseum Bocket von Juan Ariza geschrieben.

Ich wollte einen Beitrag schreiben wie man ein altes Röhrenradio in einen betriebssicheren Zustand versetzt. Einige werden meinen das sie es schon dutzend mal an verschiedenen Geräten gesehen und auch selbst durchgeführt haben.

Also ein eher nicht gerade spannendes Thema. Aber man muss auch bedenken das so eine Instandsetzung bestimmte Randbedingungen erfüllen muss die nicht jeden bewusst sind. Ist das Radio hinterher zu verkaufen oder zu verschenken kann es sein das der Nachbesitzer Probleme mit dem Gerät bekommt. Probleme welche uns als erfahrenen Bastler nicht weiter stören, und wir am liebsten gleich selbst beseitigen werden. Das Problem könnte spätestens dann ärgerlich werden wenn man die Versicherung anrufen muss ,weil was unangenehmes passiert ist. Schlimmer noch wenn der Anruf von der Versicherung des vermeintlichen Käufers oder Beschenkten kommt, welcher über Verluste klagt..........

Ich habe mir gedacht, warum nicht einen Beitrag schreiben um Probleme vorzubeugen und gleichzeitig auch zu zeigen wie man einen kompletten Kondensatoren Wechsel durchführt. Es wurde schon viel geschrieben, aber es ist auf viele Beiträge verteilt und man müsste lange suchen um alle zu finden. Mit der Voraussetzung das man weiß das sie existieren.......

Da der Beitrag eher für Einsteiger und Neulinge gedacht ist werde ich auf jede Kleinigkeit eingehen. So können auch die weniger erfahrenen Bastler die Sachen besser verstehen. Deswegen bitte ich jetzt schon die Spezialisten unter uns, um etwas Geduld beim Lesen.

Bevor wir allerdings anfangen, muss ich auf die Sicherheitsregeln hinweisen welche man als Radiobastler befolgen muss. Diese stehen im Kompendium zum Nachschlagen zur Verfügung

Diese regeln und hinweise sind

UNBEDINGT

zu befolgen.

Ich und der Forumsbetreiber übernehme keinerlei Verantwortung für Schäden welche durch Manipulation in den alten Geräten zustande kommen könnten.

Jeder ist für sich selbst ,seiner ,und der anderen Sicherheit verantwortlich.

Punkt eins.

Ein neu erhaltenes Radio gehört erstmals NICHT an die Steckdose.

Auch wenn es noch so gut aussehen mag.

Auch sollte man auf keine Verkäufer hören welche meinen:

Das Radio kann Problemlos betrieben werden, oder wahr bis zuletzt noch in Betrieb. Ein Hausbrand könnte die folge sein.

Ein unüberlegtes und überstürztes Handeln kann auch eine große Zahl an Bauteilen ruinieren. Diese könnten hinterher nur mit viel Aufwand und eventuell erst mit noch viel mehr Geld wieder aufzutreiben sein.

Sollte das Radio bereits kein Netzkabel mehr haben oder ist der Stecker abgeschnitten - entfernt worden, bedeutet das für uns, das äußerste Vorsicht geboten ist. Es ist ein Hinweis das schon der Vorbesitzer Probleme mit dem Radio gehabt haben könnte. Oder er brauchte mal eben einen neuen Stecker. Weil wir es nicht wissen, werden wir immer höchst misstrauisch dem neuem Radio entgegentreten.

Punkt zwei.

Wir öffnen den Apparat von hinten und schauen ob das Radio noch im Originalzustand ist. Angelegenheit die oft mit viel Staub zu tun hat. Bei der Gelegenheit schauen wir ob alle Röhren vorhanden sind und diese an der richtigen Stelle eingesteckt wurden.

Danach schauen wir ob sich sonst keine Auffälligkeiten bemerkbar machen. Zum Beispiel fehlende Lautsprecher Verbindungen, tote Nager, durchgeschnittene Kabel etc.

Spinnen samt Behausung und Staub sind dagegen keine Seltenheit und stellen auch generell kein großes Problem dar. Wir sollten aber auf Holzwurm Schäden achten, denn diese können das Radio in kurzer Zeit zerstören. Eventuell auch andere Geräte und Möbel in unserem Haus befallen.

Den Holzwurm bemerkt man an den kleinen Sägemehl Haufen nahe den Löchern wo diese aktiv sind. Wie man sie bekämpft kann man woanders im Forum nachsehen. Es gibt da verschiedene Möglichkeiten. Es muss nicht immer Chemie sein.

Unter dem Radio ist oft auch noch ein Deckel oder Abdeckung vorhanden. Darunter verbirgt sich das eigentliche Innenleben des Radios.

Wir sollten auf moderne Bauteile achten welche uns verraten das schon mal jemand am Apparat gebastelt hat. Das ist ärgerlich weil dieser jemand eventuell keine Ahnung hatte was er da genau macht, und das Gerät unter Umständen kaputt-repariert wurde.

Für einen Leihen ist es schwierig den Originalzustand wieder herzustellen. Vor allem wenn man keine Schaltung zu dem gerät hat. Manchmal hat man aber auch das Glück und es ist statt einer über großen Menge Staub sogar ein seltener originaler Schaltplan vorhanden. (oder man fragt im Forum oder im Museum danach)

Die Positionen wo welche Röhren hin gehören ist meistens auf der Rückwand vermerkt. Man muss es nachsehen, weil es ist nicht das erste mal ist das ein Radio mit vertauschten Röhren verkauft wurde.

Oft fehlen auch die teuren Röhren und an ihrer stelle steckt irgend eine andere billige Variante als Platzhalter. Auch das gibt es. Ein komplettes Radio verkauft sich eben besser. Habe diese Situation selbst schon ein paar mal gehabt. Gekauft wie gesehen.

Wir achten auch besonders auf die berühmte Alufolie da wo eigentlich eine Sicherung stecken sollte. Und wo wir schon dabei sind... ¿¿¿ Ist denn eigentlich auch die richtige Sicherung eingebaut ??? Eine andere, falsche Sicherung kann uns verraten das schon früher mit dem Radio was nicht in Ordnung war. Eins ist schon mal klar, Sicherungen gehen nicht ohne Grund kaputt. In dem Radio welches ich für diesen Bericht verwenden werde ist noch die richtige Sicherung drin, weshalb ich davon ausgehe das der Trafo noch in Ordnung ist.

Das ist wichtig um überhaupt mit den ganzen Arbeiten anzufangen. Ist der Trafo kaputt lohnt es sich eventuell nicht die ganze Arbeit anzufangen.

Ja, Trafos gehen auch mal kaputt. Vor allem wenn man die falschen Sicherungen einbaut weil die richtigen immer durchbrennen. Gründe gibt es viele, aber fast immer sind es gealterte Kondensatoren , welche wir ALLE kompromisslos austauschen werden.

Den Grund werden wir nachher während dem Austausch sehen können, weil ich jeden der alten Kondensator noch einmal einzeln nachmessen werde. Auch wenn diese eigentlich wie neu aussehen. Das richtige Messgerät verrät uns stets das Gegenteil.

Ich verwende ein Spezialgerät welches die Kondensatoren unter ihrer maximalen Betriebsspannung testet. Dieses gerät ist für das Kondensator austauschen zwar nicht erforderlich, denn ich benutze es nur um zu zeigen das wir die Kondensatoren in alten Radios bedingungslos unter schlecht bis gefährlich einstufen können. Die Messergebnisse sind oft erschreckend und sprechen für sich selbst............. Auf diesem Link kommen wir auf einen Beitrag welcher die Problematik etwas genauer betrachtet.

Alte Papierkondensatoren müssen ausgetauscht werden

Nachdem wir nun das wichtigste über Papier Kondensatoren wissen geht es jetzt weiter mit einer kompletten Kondensator Kur an einem Röhrenradio

Ich will ich euch einen Patienten vorstellen, welchen ich Betriebssicher machen will indem ich seine alten unbrauchbaren und teilweise gefährlichen Kondensatoren gegen neue austausche.

Es handelt sich um eine SABA Meersburg Automatic 6-3D Export Dieses Modell war für den Schweizer Markt bestimmt. Das verrät uns das helle Holz und vor allem die grüne Skala welche auf Deutsch beschriftet ist.

Dieses gerät ist nicht unbedingt für Anfänger geeignet, aber es ermöglicht mir verschiedene Sachen zu zeigen. So haben auch die etwas fortgeschrittenen ihren Spaß.

Hier ein paar Bilder des Radios. Wie man sehen kann noch nicht gereinigt und vom lagern etwas verstaubt. Das Chassis dagegen erfreulich staubfrei.

Es fehlen die Kappen an den Knöpfen und ein paar Macken am Gehäuse sind leider auch vorhanden. Ich gebe dem Gerät deshalb eine Note 3 Ich kaufte dieses Radio für wenig Geld , dafür aber ohne Lautsprecher . Wenigstens wahren die original Röhren noch alle im Gerät.

Für die Experten unter uns sei erwähnt das die zwei großen Lautsprecher welche da halbwegs zu sehen sind aus einer Freudenstadt 7 stammen. Also aus dem folgenden Produktionsjahr. Diese Freudenstadt wahr eine Transportleiche. Da wahr nichts mehr zu retten. Glücklicherweise blieben die Lautsprecher ganz und wurden natürlich aufgehoben. Der Rest endete als Teilespender.........

Die Lautsprecher der beiden Geräte unterscheiden sich eigentlich nur am Magnet Durchmesser. Hier sind diese jetzt etwas kleiner. Das macht aber nichts aus, denn wer spielt sein Radio heutzutage schon auf voller Lautstärke.

Ab jetzt wird es interessant, denn wir fangen mit den Vorbereitungen zum Kondensatorwechsel an. Wie schon weiter oben angedeutet, werde ich alles schrittweise dokumentieren. Also nicht wundern wenn hier wirklich bis auf die letzte Kleinigkeit eingegangen wird:

1) Das Radio kommt auf die Tischkante wo die halte schrauben vom Chassis von unten zugänglich sind. Diese werden jetzt abgeschraubt. Sie kommen komplett raus, denn sie müssen gleich wieder verwendet werden. Während wir die schrauben nach unten entfernen, bleibt das Radio in seiner normalen Position stehen.

Würden wir den Apparat für diese Arbeit umdrehen oder auf eine Seite legen, um besser an die schrauben zu kommen,würde sich das Chassis bei der letzten schraube vom Gehäuse lösen und runter krachen. Game over. Die Ferrit-Antenne ist gebrochen,die Skala hat einen Sprung, der Arbeitstisch eine Delle.....

2) Nachdem wir auf die richtige weise alle schrauben entfernt haben, können wir das Chassis samt Skala nach hinten aus dem Gehäuse raus ziehen. Die Lautsprecher können bei SABA sehr praktisch mit einen kleinen Steckeranschluss abgeklemmt werden. Bei anderen Radios muss man die Kabel dazu ablöten. Man muss sich allerdings vorher eine Markierung machen wo welches Kabel nachher wieder angelötet werden muss. Sonst klingt es später nicht wie es soll. Vor allem wenn mehrere Lautsprecher im spiel sind.

Warum das so ist ist einfach erklärt. Ein Lautsprecher schwingt nach vorne und nach hinten um den Ton zu erzeugen. Sind es zwei Lautsprecher müssen sie gleichzeitig in die selbe Richtung schwingen. Wurde ein Kabel vertauscht swingt beim selben Ton ein Lautsprecher immer in die entgegengesetzte Richtung des anderen. Das wäre wie als wenn beim Tauziehen beide Mannschaften in die selbe Richtung ziehen würden...........so wird das nichts

Die Lautsprecher verbleiben im Radiogehäuse angeschraubt wo sie uns nicht weiter stören oder kaputt gehen können

Jetzt kann man auch gut das Produktionsjahr des Gerätes feststellen. Mein Gehäuse wurde am 29- nov-1955 fertig gestellt . Der Motor wurde am 2- Dezember abgestempelt. Also wahr dieses Radio höchstwahrscheinlich um die Weinachtzeit verkauft worden.

Wir haben es also mit einem Schweizer Weihnachts-Radio zu tun. Und schon ist durch die neue Erkenntnis der Apparat eine Nummer interessanter geworden. Die Note 3 wird zur 3+

3) Jetzt kommt das Bastelgestell ins Spiel. Ich verwende immer noch mein sehr bewährtes erstes Muster. Es ist aus Holz, leitet keinen Strom, ist billig in der Material Beschaffung und Herstellung. Wenn man es nicht mehr braucht verschwindet es im Handumdrehen in irgend einer ecke und stört dann nicht mehr. Hier der Link zum Beitrag mit dem Bastelgestell sollte sich jemand so ein teil nachbauen wollen.

Bastelvorichtung

Das ausgebaute Chassis wird nun mit seinen eigenen Schrauben darauf befestigt.

Bis hier muss man es schaffen um die nächsten Arbeitsschritte anzugehen. Als nächstes geht es um die Bestimmung der einzelnen Bauteile welche wir wechseln müssen.

Für einen Kondensator Wechsel muss man sich als erstes alle Bauteile aufschreiben damit man eine bestell liste erstellen kann. Das gilt für diejenigen die über kein gut sortiertes Kondensator Lager verfügen, und die teile erst mal bestellen müssen.

Ich verfüge zwar über ein gut sortiertes Lager, aber für das was ich hier vor habe werde ich es genau so machen wie einer der es nicht hat. Ich werde dann alle teile in Deutschland bestellen. Da wo sie auch jeder andere in der selben Bauform Farbe und Größe bekommt. So gibt es nachher beim vergleichen der eingelöteten teile keine Fehler weil diese vollkommen gleich aussehen werden.

Ich habe vorgesorgt und mir vor langen die gesamte Service Dokumentation zu diesem Radio besorgt.

Normalerweise sind diese bei einem Leihen nur selten bis gar nicht vorhanden... Man kann aber hier im Radiomuseum sämtliche Dokumentation zu dem gerät anfragen welches man gerade reparieren will.

Die liste aus der Saba Kundendienstschrift ist zwar komplett was die Ersatzteile angeht, sie gibt uns aber keine Auskunft darüber wie viele Kondensatoren von jedem einzelnen Typ verbaut wurden. Also muss man sich jeden einzelnen Kondensator im Radio ansehen und die werte dann aufschreiben.

Zum Glück hatte ich einen Helfer welcher mir die Sache etwas erleichtert hat.

Schaut euch die Lösung mit dem Lämpchen an. Das ist die beste Lösung um sich die Arbeit zu beleuchten. So was gibt es in jeden gut sortierten Lampengeschäft zu haben. Netzteil und Schalter gehören mit dazu. Mit ein paar Handgriffen sogar regelbar damit das licht nicht zu grell wird und bei der Arbeit blendet. Die Lösung mit der klammer ist wie für mein Bastelgestell geschaffen. Weil das gesamte teil aus Metall ist kann auch nichts passieren sollten wir mal unvorsichtig mit den Lötkolben da dran kommen.

Zurück zu den Kondensatoren. Mein Helfer und ich haben bei diesem Radio 8 Elektrolyt und 24 Papierkondensatoren ausfindig gemacht. Den großen 50+50 Elko nicht mit eingerechnet. Das ist schon mal ein ganzer Haufen teile die wir da brauchen werden. Einige werte wiederholen sich dabei bis zu 5 mal.

Normalerweise ist es schon genug die Bauteile einzeln aufzuschreiben, aber um ein verwechseln oder verzählen zu verhindern habe ich ein Bild vom der Unterseite des Chassis gemacht und dieses dann in Felder unterteilt. 1,2,3,4 - A,B,C,D,E

Auf diese weise erhält man einen Art Lageplan und kann die einzelnen Bauteile dort ohne Fehler zu begehen eintragen und später zuordnen. Bei Saba wurde in der Schaltung nur der wert eingetragen. Andere Hersteller verwendeten aber die selbe Nomenklatur wie wir auf unseren Lageplan. Also gut aufpassen und diese nummern nicht verwechseln. Ich habe mir eine Kopie der Schaltung gemacht und dort die nummern aus meinem Lageplan mit rotem Schreiber neu markiert. Die originalen Schaltung unterlagen vom Hersteller habe ich dann wieder gut aufbewahrt.Ich arbeite dann nur noch mit der Kopie. Da kann ihr nichts passieren.

Hier das Chassis auf dem Bastelgestell von unten fotografiert. Daneben das selbe Bild, aber schon in Felder unterteilt. Die einzelnen Kondensatoren wurde alle mit nummern versehen.

Jeder Kondensator trägt jetzt seine Nummer, und die Farbe unterscheidet Papier von Elektrolyt Kondensatoren. In ORANGE die Papierkondensatoren, in GRÜN die Elektrolyt Kondensatoren.

Diese letzten sind nicht unbedingt kaputt. Vor allem nicht diese vom Hersteller Siemens-Halske. Diese wahren damals schon vom besten, und mit heutiger Militärqualität vergleichbar.

Weil diese Bauteile heutzutage aber Spott billig sind, habe ich mir gedacht das wir die auch gleich mit austauschen. Es sind ja nicht so viele und wir sparen uns die Transportkosten wenn wir alles auf einmal bestellen. So gehen wir auf Nummer sicher, denn es gibt auch hier manchmal Überraschungen.


Auf dem Lageplan fehlen einige Kondensatoren weil sie nicht direkt unter dem Chassis zu sehen sind. Wie zum Beispiel die berüchtigten Motorkondensatoren. C-21 und C-22. Zwei ganz schön dicke Brummer.

Es handelt sich auch in diesen Fall um Papierkondensatoren welche wir in dieser Form bei einem Automatik Radio IMMER austauschen sollten. Daneben kann man noch das Bild vom Lautstärke-Motor Kondensator sehen. Es ist der Kondensator C-23 Dieser wird nur geringer Spannung ausgesetzt. Ich bin schon auf seine Messwerte gespannt..... Er wurde ja nie einer starken Spannung ausgesetzt.

Zuletzt noch der Kondensator C-24 direkt auf der Ausgangs Seite des Haupt Trafos. Dieser wahr schon so hinüber das es dazu geführt hat das die Teeverschlüsse geschmolzen und komplett ausgelaufen sind. Er liegt direkt am Trafo Ausgang, noch vor dem Gleichrichter. Sollte dieser einen Kurzschluss bekommen wäre es das sichere ende für den Trafo. Vor allem wenn jemand eine falsche Sicherung eingebaut hätte.

Auf der folgenden Tabelle welche mit den Positionen auf dem Lageplan übereinstimmt, kann man die original werte der einzelnen Kondensatoren in diesem Radio und die dazugehörigen nummern finden.

Die Positionen A bis E und 1 bis 4 stimmen mit dem Raster auf dem Lageplan überein.

Es war schwierig alle Werte aufzuschreiben, einige der teile waren sehr unzugänglich und mussten mit einen Zahnarzt Spiegel spiegelbildlich abgelesen werden.


Mit der Tabelle aus dem vorigen Beitrag wird jetzt die Einkaufsliste für die neuen Bauteile erstellt.

Diese Einkaufsliste muss ich noch genau erklären denn da sind viele Sachen drauf mit denen man zuerst nichts anzufangen weiß. Links von der Lageplan-liste (Grün-Orange) sind die werte so wie SABA sie für dieses Radio verwendet hat.

Zuerst die Elkos, und darunter die Papier Kondensatoren Ich habe auch die Abmessungen dieser original Bauteile eingetragen. Das erklärt auch den Grund warum ich so hohe Spannungsfestigkeit an den neuen Ersatzkondensatoren gewählt habe.

Spannungsfestigkeit von 1500V ist oft übertrieben hoch, aber die neuen Abmessungen passen besser zu den alten original Bauteilen. Die Extrasicherheit welche uns geboten wird ist auch nicht ohne, obwohl sei auch gesagt das diese teile dadurch reichlich teuer werden

Ich hab mich für die Ersatzteilbestellung am Katalog von Jan Wüsten orientiert. Weil er Abmessungen und Daten zu den Bauteilen eingestellt hat. Man kann auch fast alle Bauteile die wir brauchen in einer einzigen Sammelbestellung besorgen.

Auf der Rechten Seite der Einkaufsliste kann man unter anderen auch die Abmessungen der modernen teile sehen, so kann man sie mit den Abmessungen von den originalen Saba Bauteilen vergleichen. Die neuen Bauteile weichen relativ wenig von den Originalabmessungen ab, trotz der viel besseren Spannungsfestigkeit der selben.

Einige der neuen Bauteile gibt es nicht mehr in den alten werten, Wüstens hat aber die meisten werte neu herstellen lassen. Merkwürdigerweise ist kein 20nF Kondensator im Sortiment. Dafür gibt es aber den alten wert 25nF.

Da dieses teil aber nicht kritisch ist, kann man auch hier stat der 20nF einen 25nF verwenden.

Da es keine 20 nF mehr gibt , denkt man sofort an 2 x 10nF parallel. Das wollte ich aber vermeiden weil bei den gegebenen Abmessungen (bedingt durch die hohe Spannungsfestigkeit) es eher schlecht als recht aussehen würde. Außerdem sparen wir uns so einen teuren Kondensator

Oder wir suchen uns bei einem anderen Anbieter nach den passenden Bauteil um.

Es sollten Bauteile aus neuer Herstellung sein. Sollten wir bei Auktionshäuser nachsehen bitte darauf achten das wir nicht irgend ein altes teil kaufen welche dort oft als Sammelwürdiger MÜLL angeboten werden. Es gibt genug Anbieter die solche teile NEU haben. Ansonsten könnten wir ja gleich die originalen von Saba im Radio lassen. Originaler geht es nicht! Es gibt dreiste Artgenossen die solche Axiale aufbewahre in Auktionen anbieten. Selbst bauen sie die gefährlichen Kondensatoren aus, weil sie nichts taugen. Später wird dann versucht sie an unwissende weiter zu verkaufen. Argumente wie: (Echte hochwertige Saba Axial Kondensatoren. Das beste was damals hergestellt wurde. Aus dem Nachlass meines verstorbenen Vaters welcher sich damit aus kannte 100% Made in Germany) Röhren hat diese Person auch verkauft. Mit dem selben Argument. (Echte hochwertige Telefunken Röhren. Das beste was damals hergestellt wurde. Aus dem Nachlass meines verstorbenen Vaters welcher sich damit aus kannte 100% Made in Germany) Ein kurzer blick auf seine Bewertungen gab mir Bestätigung was so sein Hobby Gebiet sein könnte. Geht solchen Leuten nicht auf dem Leim. Ein mal lustiger Vergleich: Ein junges unbenutzter Mädchen. Direkt vom den Eltern bekommen. Rolleyes

Daneben für den selben preis das selbe Mädchen. 60 Jahre älter, keine Garantie, schon benutzt, und von irgend einem anonymen Schelm in einer Auktion angeboten .... Dodgy

Leute, Kondensatoren kauft man Neu, und bei Namen-haften Anbietern.

Eine alternative zu Wüstens ist zum Beispiel Oppermann welcher auch alle hier gesuchten teile als Axial im Sortiment hat. Einfach mal nachsehen was am besten passt.

Die Elkos (Elektrolyt Kondensatoren) mit den kleinen Spannungsbereichen zwischen 12 bis 70V würde ich direkt in neuer Radialer Bauform einbauen. Wüsten hat diese auch nicht im Sortiment, weil es sie wirklich überall billig zu kaufen gibt. Diese Elkos sind nicht teuer und zwischen 70 und 100V überall in Elektronik Geschäften für ein paar Cent zu haben. Auf der Tabelle habe ich aber diese von Reichelt eingetragen. Der Grund ist das dieser Anbieter die Elkos gleich passend wie die originalen auch in axialer Bauform anbietet. So kann das ganze Radio stilecht wieder in Axial aufgebaut werden wenn man das so möchte.

Ein spezielles Augenmerk sollte man den kleinen Elko E-3 widmen. Auf der Kundendienstschrift (Bild weiter oben) ist dieser nämlich mit einen Druckfehler versehen. Dort ist er mit 25uF 70V eingetragen, in Wirklichkeit ist es aber der 5uF Elko vom Radiodetektor. Wer das Heft hat, sollte das gleich korrigieren. Nachdem ich nun die Einkaufsliste fertig hatte, wurde damit der Gesamtpreis ausgerechnet. Die Sache hat den Anschein bei so einen Radio mit den vielen Kondensatoren doch recht teuer zu werden. Und ich bin am überlegen ob es wirklich Sinn macht alles in dem exklusiven Highend Material zu besorgen? Nur wegen der Durchmesser und der schwarzen Farbe der neuen Bauteile? Alleine an den Kondensatoren kommt da schon über 91 Euro an Material zusammen wenn man noch den großen Sieb Elko gleich mit austauscht.

Nach einer kurzen Durchsicht der Internetkataloge der in Deutschland ansässigen Bauteilanbieter, kam ich zu den Beschluss das ich es dieses mal anders machen werde.

Für ein seltenes Vorkriegsmodell würde ich es wahrscheinlich nicht so machen, aber dieses Radio ist noch nicht so selten, und das ziel ist ja schließlich es nur betriebssicher zu machen. Außerdem soll es zeigen auf welche weise man einen Kondensator Wechsel durchführen kann. Es muss ja nicht immer für Puristen und Fanatiker sein.

Ich werde noch einmal die gesamte liste überarbeiten, und dieses mal werde ich bei der Erstellung der neuen Tabelle darauf achten das fast ausschließlich Radiale Bauteile aus moderner Standardherstellung Verwendung finden. Das wird bestimmt viel billiger werden.

Auch die Elkos sollen direkt gegen Radiale moderne Standard Typen ausgetauscht werden. Den 50+50 uF filter Elko werde ich erst mal nicht mit in die liste aufnehmen. Dieser ist nur selten kaputt, und kann zur Not hinterher immer noch ausgetauscht werden.

Zuletzt will ich noch darauf achten das es wieder so wenig Lieferanten wie möglich werden. In meinen Fall kommen ja noch die hohen Transportkosten auf mich zu.

Ich möchte diese teile wie schon erwähnt nicht hier bei mir in Valencia besorgen. Das Geschäft wo ich immer einkaufe hat alles schön gemischt im Bestand. Eine Art Elektronischer Tante Emma laden. Da gibt es Folienkondensatoren in allen möglichen Abmessungen Farben und verschiedenen Herstellern.

Das würde hinterher sehr bunt unterm Chassis aussehen und sicherlich von den Abmessungen abweichen welche man dann bei einem anderen Anbieter bekommt. Muss nicht sein.

Nach langen vergleichen ist die Entscheidung dann letztendlich wieder auf den Lieferanten Reichelt gefallen. Der hat alle Radial Kondensatoren die gebraucht werden im Sortiment. Und außerdem sind alle vom selben Hersteller und weisen eine einheitliche schöne Rote Farbe auf. Das wird unter dem Chassis gut aufgeräumt, professionell und ordentlich aussehen. Die Elkos welche gebraucht werden hat er ebenfalls im Sortiment.

Die Radial Kondensatoren sind alle vom Hersteller WIMA welchen ich in einem anderen Beitrag UNGERECHTER WEISE zu den eher schlechten Bauteilherstellern verurteilt hatte. Nicht das jemand denkt ich möchte hier bestimmte Hersteller schlecht reden. Das ist nicht unbedingt meine Art.

Hatte ich schon erwähnt das die alten teile nicht für 60 Jahre betrieb ausgelegt wahren? Um die Sache wieder ins richtige licht zu rücken werde ich die Bauteile von diesen konkreten Hersteller verwenden. Mittlerweile werden Kondensatoren auf andere weise hergestellt und wie bei allen anderen Anbietern wurde fleißig dazugelernt. Ich bevorzuge diesen Hersteller auch aus dem guten Grund das er seine Produktion immer noch in Deutschland hält.

Made in EU Smiley24

Nachdem ich das jetzt richtig Gestellt habe kann ich schon mal die neue und überarbeitete liste vorstellen.

Wie man sehen kann ist sie mit der vorhergegangenen liste fast identisch. Nur das hier eben fast nur Radiales Material Verwendung findet.

Bei dem einzigen Axial Bauteil ist die Bestellnummer wieder in gelb gekennzeichnet. Es ist der Lautsprecher Bipolar Elko.

Eine spezielle Erklärung vor ab verdient der Kondensator Nº12 auf unserer liste. Dieser Doppelkondensator erfüllt zwei spezielle aufgaben in unserem Radio. Es handelt sich erstens um die Endstör und zweitens um die Löschfunktion. Die Endstör Funktion wird dadurch erreicht das alle Hochfrequenten Signale welche sich der Netzspannung überlagern durch diese zwei Kondensatoren abgeleitet werden, noch bevor sie in den Trafo gelangen können. Die Kondensatoren sind für den Hauptschalter wichtig, weil die den Schaltfunken löschen und so diesen vor Beschädigung schützen. Es ist die selbe Funktion wie auch bei C-1

C-12 besteht aus zwei mal 5nF. Da es diesen wert nicht mehr gibt verwenden wir an ihrer stelle den heute üblichen wert von 4,7nF. Man verwendet hier am besten Y Typen, weil diese sich bei einem schaden unterbrechen. Im Gegenteil zu X Typen welche dann einen Kurzschluss bekommen und dadurch leitend werden.

Mit X und Y Typen bezeichnet man Sicherheitskondensatoren. Diese X-Y Typen sind speziell für Netzspannung ausgelegt und folgen sehr strengen Qualitäts- und Sicherheitskontrollen. Wir sollten deshalb immer darauf achten das wir diese Art von Kondensatoren verwenden wenn wir es mit Netzspannung zu tun haben. Der verwendete wert sollte nach Möglichkeit zwischen 4,7nF und 6,8nF gewählt werden. Weil diese Kondensatoren eine elektrische Verbindung zwischen der 50Hz Wechselspannung aus dem Netz und dem Chassis darstellen Unsere veralteten Papierkondensatoren auch C12 sind Kurzschlussgefährdete Typen. Schlagen sie durch, können wir unter Umständen über C12 Netzpotenzial auf dem Chassis haben. Je nachdem wie herum der Netzstecker gerade in der Steckdose steckt, ergibt das eine lebensgefährliche Situation.

Die Netzspannung ist nichts weiteres als eine 50Hz Wechselspannung. Bei 4,7nF und 50Hz fliehst ein so geringer Strom durch den Kondensator das dieser kein Risiko für eine Person darstellt. Wir spüren ihn normalerweise nicht wenn wir das Chassis berühren. Bei 6,8nF kann man vielleicht schon was spüren. Das ist je nach Person unterschiedlich. Über 10nF fängt das Chassis schon an bissig zu werden.


Eine kleine Erklärung.

Kondensatoren lassen keine Gleichspannung durch und blocken diese ab. Bei Wechselspannung ist das aber anders. Diese wird durchgelassen, und der Kondensator benimmt sich wie ein Widerstand. Je höher die Frequenz dieser Wechselspannung um so weniger widerstand bewirkt der Kondensator. Das ist auch der Grund weshalb diese Kondensatoren am Netz Eingang als Filter verwendet werden.

Hoch Frequenzstörungen welche unser Radio vom Netz aus erreichen finden über diese Kondensatoren einen viel schnelleren weg das Chassis zu erreichen, als durch den Transformator. Die Störungen werden dann am Chassis unschädlich gemacht. Am besten wenn dieses auch noch gut geerdet ist.

Prima könnte man meinen. Dann nehme man doch einfach einen Kondensator mit noch mehr Kapazität und verbessert dadurch diesen Filtereffekt in den tieferen Frequenzen.

Das stimmt, denn um so höher die Kapazität ist, um so niedriger kann auch die störende Frequenz sein die ihn ungehindert durchfließen kann.

Aber irgend wann ist auch hier genug des guten. Unsere 50Hz Netzspannung würde ja auch diesen Kondensator viel einfacher durchfließen können . Deshalb sind über 10nF normalerweise schon zu viel des guten.

Grundsätzlich: Hohe Frequenz geringer Widerstand Hohe Kapazität geringer Widerstand

Weniger widerstand bedeutet mehr Strom, und das macht sich durch kribbelnde Finger bemerkbar Außerdem ist dieser Strom nicht umsonst. Wenn er fliehst, macht er es nämlich zuerst durch den ZÄHLER.

Spätestens jetzt dürfte uns auch klar sein das diese Leute welche meinen man könnte diese Filterkondensatoren einfach abklemmen und entfernen, sich nicht ernsthaft mit der Sache beschäftigt haben. Teure Bauteile wurden schließlich nicht aus Spaß in die Geräte eingebaut. Das müsste jeden einleuchten, denn diese teile kosten Geld. Das einfache abklemmen geht auch gegen die Vorschriften. Unter Umständen machen wir uns sogar Strafbar. (Denkt an Versicherung Beamte mit langen Fragebögen und viel Zeit, und an Feuerwehrautos) Nicht umsonst führen die heutigen Hersteller Spezifische X–Y Filterkondensatoren im Programm.

Nach dieser kleinen und unterhaltsamen Erklärung geht es nun weiter.

Ich habe mal alle Bauteile zusammengerechnet und der jetzige Gesamtpreis (mit Ausnahme der 2 Sieb-Elkos E-2) ergibt gerade mal so um die 10 Euro. Es versteht sich das ich dabei nur neue Radiale Bauteile meine, Elkos mit inbegriffen. Ich denke das diese Rechnung wohl eher nach unseren Geschmack ist. Nun werde ich mal meine teile bestellen und dann geht es weiter mit den ersten Lötarbeiten.


Wir schreiten zur tat!!

Vorab noch ein kurzer blick auf das typische Werkzeug was ich normalerweise verwende . Die Lupenhaube ist nicht unbedingt notwendig aber in meinen Fall möchte ich sie nicht mehr vermissen, denn sie kommt bei mir immer öfter zum Einsatz.

Ich fange zuerst an die Elkos zu tauschen weil ich diese größtenteils selbst auf Lager habe und sie deshalb nicht bestellen muss. Für jeden Arbeitsschritt werde ich wie schon gesagt ein Bild von vorher und nachher machen. Vielleicht für einige recht langweilig, aber wie schon erwähnt, es soll ja eine Anleitung für Einsteiger sein die so was noch nie gemacht haben. Durch eine geschickte Positionierung der teile brauche ich sogar viel weniger platz als die alten Bauteile vorher beansprucht hatten. Die neuen teile sind ja auch viel kleiner.


Wir fangen mit dem 32uF Elko an, welcher zur Glättung nach der Drosselspule dient. Er hat auf unserer liste die Nr1. Er nennen im demzufolge E-1

Da der neue Elko etwas kleiner im Durchmesser ist, und in der Halterung des alten Elkos herum wackelt, habe ich einfach diese mit der von einem der Papierkondensatoren getauscht, welche etwas kleiner sind. Diese Halterungen werden ja hinterher nach dem Kondensatorwechsel nicht mehr gebraucht .

Hier ein Bild vom alten Elko, und ein Bild vom Papierkondensator wo ich mir die klammer geborgt habe (Es ist die klammer von C-15)

Hier kann man sehen das eine klammer etwas kleiner als die andere ist.

Hier dann der neue Elko mit der neuen kleineren klammer. Es handelt sich in diesen Fall um ein 33uF 400V Bauteil.

350V währen schon genug gewesen, aber hier hab ich mir den größten Durchmesser aus meinem Ersatzteil Lager geholt damit er in seiner neuen Halterung befestigt werden kann ohne hin und her zu wackeln. Das könnte hinterher bei betrieb des Radios ärgerliche Rasselgeräusche verursachen.

Mann kann den Elko natürlich auch mit etwas zusammengefaltetem Papier einklemmen. Geschieht das von hinten sieht es niemand. Das es 33uF anstatt 32uF sind macht in diesen Fall gar nichts aus.

Und hier zuletzt der Elko an seinen neuen platz. Der Minuspol geht an das Chassis, der plus Pol an die selbe stelle wo vorher der alte Elko angelötet wahr. Ich habe ihn so platziert das man später gut den wert ablesen kann.

Früher wurde an den Elkos immer der plus Pol markiert. Heutzutage ist es immer der Minuspol. Bei Elkos muss man unbedingt die Polung einhalten. Das ist sehr wichtig, weil diese sonst bei verpolung EXPLODIEREN .

Würde ich der Reihenfolge nachgehen, müsste jetzt der Elko E-2 getauscht werden. Da dieser große Sieb-Elko aber eher selten kaputt ist und dazu auch noch teuer in der Beschaffung, werde ich diesen erst mal auslassen. Später wird sich bei betrieb zeigen ob er noch in Ordnung ist, oder nicht.

Es geht also nun mit E-3 weiter. Dieser Elko dient im UKW Radiodetektor zur AM Unterdrückung. Wie schon erwähnt ist dieser auf der Dienstschrift mit einem Druckfehler behaftet. Es sind nicht 25uF sondern nur 5uF welche da verwendet werden.

Da es keinen neuen 5uF mehr gibt soll hier ein 4,7uF hinkommen. Diese kleine Abweichung stellt aber kein Problem dar. Die alten Bauteile hatten weite Toleranzen , und die kleinen Abweichungen vom wert können vernachlässigt werden. Der originale hat eine Spannungsfestigkeit von 70V. Wir können aber auch den Standard wert von 63V oder darüber verwenden. 25V ist schon zu wenig da an den Dioden der EABC80 mit Leichtigkeit über 20V anstehen können

So sieht das alte teil aus der nähe aus

In meinem Lager habe ich welche mit 4,7uF und 100V Spannungsfestigkeit gefunden. Ich werde also diese verwenden, und so brauche ich keine neuen einkaufen.

Der neue Elko ist wie üblich viel kleiner als der alte. Obwohl die Spannungsfestigkeit höher ist. Er besitzt auch wie alle anderen bis jetzt verwendeten neu teile Radiale Anschlüsse. Um ihn einzulösen werde ich mir eine neue stelle suchen damit ich die Verbindungen auch Radial nutzen kann.

Die beste stelle ist natürlich direkt an der Fassung der EABC80. Die Lötstelle liegt zwischen Masseröhrchen und Kontakt Nummer 2. Das ist der Kontakt wo das grüne Kabel in Bildmitte hinführt.

Der neue platz ergibt nebenbei auch noch eine viel kürzere Verbindung, da die Masse direkt an zentral Röhrchen der Röhrenfassung abgenommen werden kann. Gleichzeitig wandert jetzt der neu eingelötete Elko an einen platz wo es nicht mehr so eng ist wie vorher. Und so sieht die Sache fertig aus. Man kann nach dem zurecht biegen der Anschlüsse auch gut den neuen wert ablesen. Das mache ich immer so. Wer weiß ob nicht in 50 Jahren wieder jemand an diesem Radio was austauschen muss. Da soll er es wenigstens etwas einfacher haben als ich jetzt.

Wenn man es mit dem alten Bild vergleicht merkt man das es auch noch ordentlicher als vorher aussieht

Noch eine Kleinigkeit. Dieser konkrete Elko wird verkehrt herum eingelötet. Nicht wie sonst üblich geht der Minus Pol an das Chassis, sondern hier ist es der Plus Pol.

Also gut aufpassen.

Der nächste Elko ist der E-4 Dieser hat bedingt durch seine Länge den minus Anschluss ziemlich weit weg von der stelle wo sein plus Anschluss liegt. Das liegt an der Größe, Länge und Bauform. Es ist ja ein Axiales Bauteil. Dabei ist doch ein Minus Anschluss an Masse gleich neben den Plus Anschluss vorhanden Also wie geschaffen für ein Radiales Bauteil.

Auf dem Bild oben sieht man den bereits am plus Pol ab gelöteten alten Elko, und den neu eingelötete modernen gleich darüber. Man sieht das es nun viel übersichtlicher ist. Der alte Elko wurde beseitigt, und so sieht es fertig aus. Ich habe den Widerstand nach oben gebogen damit man gut die Lötstellen sehen kann.

Der nächste Elko ist an der reihe. Es handelt sich um den Kathodenelko der EL84. Dieser wurde auf dem Lageplan mit E-5 gekennzeichnet. Saba hat hier ein Bauteil mit 100uF und 12-15V verwendet. Das passt gut, weil die Spannung an der Kathode während des Betriebes bei 7,5V liegt.

Auffällig ist das dieses Bauteil im Vergleich mit denen moderner Herstellung gigantische Abmessungen hat. Hier kann man den Katodenelko sehen. Es ist dieser welcher da in der Mitte durchschaut.

Er ist so groß und lang das er seinen minus Anschluss ziemlich weit weg von der Röhrenfassung suchen muss. Nämlich genau da wo auch das zentrale Massenröhrchen der Röhrenfassung sich den Chassis-Anschluss sichert. Man kann die Leitung gut neben den Elko erkennen. Es ist das isolierte schwarz glänzende Kabel.

Da die Lötstelle wo der neue Elko angelötet ist, nicht mal 5mm von dem zentralen Masseröhrchen entfernt ist, haben wir jetzt die Möglichkeit ein ziemlich kleines Bauteil zu verwenden. Da wir mit radialen Komponenten arbeiten haben wir diesen Vorteil. Das Masseröhrchen ist ja schon mit dem Chassis verlötet und so haben wir beide Lötstellen für den Elko gleich nebeneinander. Hier die neue Einlötposition welche ich mit zwei Pfeilen markiert habe. Rot steht für den Plus Pol, Blau für den minus Pol.

Ich habe einen neuen 100uF 25V Elko eingelötet. Ein Beinchen an das Masseröhrchen , das andere an die stelle wo vorher der große Elko angelötet wahr.

Wie schon erwähnt, wird bei den modernen Bauteilen der Minuspol markiert. Früher wurde das beim Plus Pol gemacht. Die 25V des neuen Bauteils geben noch eine kleine extra Reserve. Würde ich einen 12V Elko verwenden, würde dieser so klein sein das man ihn schnell übersehen würde.

Und so sieht es fertig aus. Das neue Radiale Bauteil hat wie man sehen kann problemlos gepasst.

Es geht weiter Ich werde nun die zwei 2uF 350V Elkos. E-6 und E-7 austauschen. Beide haben den selben wert und gehen mit ihren Minus Pol an das Chassis Hier ein Bild der zwei Bauteile.

Fangen wir mit dem Elko E-6 an.

Man kann sehen das ich da zwei Pfeile eingezeichnet habe. Der Blaue deutet auf die verschränkte Lasche vom Chassis, welche die Kontaktleiste am Platz hält. An dieser stelle wurde vom Hersteller bereits ein schwarzes Kabel angelötet da es eine gute Verbindung zum Chassis darstellt. Gleich darunter der Rote Pfeil für den Pluspol des Elkos. Wie man sehen kann sind diese beiden stellen sehr nahe nebeneinander.

Das werden wir ausnutzen um dort den neuen Elko an zulöten, welcher durch seiner Radialen Bauform prima hin passt. Bei der Gelegenheit löte ich auch gleich E-7 ab damit ich mehr platz zum arbeiten habe.

Hier das Bild wo man die Lötanschlüsse für den Elko E-7 sehen kann

Der blaue Pfeil zeigt auf eine weitere vom Widerstand verdeckte Haltelasche. Diese werden wir genau so wie bei E-6 als Lötstelle verwenden.

Ich habe den Widerstand der mir beim löten im weg wahr einfach in die Luft befördert indem ich ein ende abgelötet habe. Diese beiden Haltelaschen sind mit der silbernen Chassis Farbe überzogen, sie lassen sich aber trotzdem sehr gut löten. Man muss nicht mal kratzen.

Hier ein Bild der zwei neuen Bauteile. Sie sind genau gleich mit dem Elko E-4. Also 2,2uF und 350V Alle drei wurden auf die selbe weise mit ihren minus Pol an eine Halte Laschen angelötet.

Die Lötstellen sehen auf dem Bild etwas schlecht aus, aber das liegt nur an der Beleuchtung. In Wirklichkeit sind alle Lötstellen sauber und glatt.

Nicht schlecht, wirkt doch recht aufgeräumt oder?

Es fehlen nur noch die zwei 50uF Elkos welche auf einer Lötleiste nahe am AÜ = Ausgangsübertrager angebracht sind. Es handelt sich um die Elkos E-8 und E-9. Durch einen Trick kann man auch hier Radiale Bauteile verwenden, was wiederum notwendig ist wenn man den Kondensator C-13 ohne Verlängerungsanschlüsse ein löten will.

Der Bereich sieht original so aus.

Der Elko E-9 ist fast nicht zu sehen weil er unter der Lötleiste versteckt ist. Mann kann aber seinen wert lesen: 50 Beide Elkos sind mit der untersten Lötöse der Lötleiste mit ihren Plus Polen verbunden. Diese Lötöse ist über ein Kabel direkt mit dem Chassis verbunden.

Deshalb gibt es auch hier eine Besonderheit auf die wir achten müssen. Weil die Verbindung zum Chassis mit dem Pluspol des Elkos gemacht wird, muss man erneut auf die Polung achten.

Original hatten diese Elkos Spannungsfestigkeiten von 12-15V für die E-8 und 30-35V für die E-9 Die werte wurden vom Hersteller so gewählt damit er sie gut auf der Lötleiste platzieren konnte. In Wirklichkeit sind die Elkos viel kleineren Spannungen ausgesetzt. E-8 liegt bei betrieb an einer Spannung von 3,5V E-9 liegt gerade mal an 9V Der Hersteller hatte also gleichzeitig zur mechanischen Problemlösung genug Reservespannung eingeplant.

Ich habe in meinem Lager nachgesehen und die bei mir vorhandenen Elkos haben die werte von 16V und 50V. Die 16V Elkos sind Miniatur Ausführungen und für E-9 eher nicht so gut geeignet. Die Reserve von nur 7V ist etwas zu klein, zumal ich nicht weiß wie sich die Sache im Lehrlauf verhält. Deshalb habe ich mich für die 50V Typen entschieden. Diese neuen Bauteile sind trotz ihrer hohen Spannungsfestigkeit immer noch kleiner als die originalen Bauteile.

Um sie anlöten zu können muss man aber erst ein paar andere Lötarbeiten erledigen. Wir haben nämlich genau das selbe Problem wie der Hersteller es damals hatte. Wir müssen nicht nur die Spannung, sondern auch die mechanischen Abmessungen der teile mit in Bezug nehmen.

Zu aller erst entfernen wir beide Elkos indem wir sie ablöten. Dabei entfernen wir auch den Kondensator C-13. Dieser ist zwischen den Lötösen nº3 und nº7 angelötet Nun kann man sehen das da eine Lötöse auf der Lötleiste nicht besetzt wurde. Es ist die Nr.4 wenn man von unten nach oben zählt.

Unten ist bei mir die Richtung zur Skalenscheibe. Das ist so weil mein Chassis auf dem Bastelgestell kopfüber angeschraubt ist. Also mit der Skalenscheibe nach unten.

Wir löten das Kabel (bei mir Braun) von der Lötöse Nr.7 ab und löten es an die freie Lötöse Nr.4 Dadurch verringert sich der Abstand welcher früher für den axialen 5000pF Papier Kondensator notwendig war. Der neue Kondensator welcher in Radialbauweise hergestellt ist hat ein Rastermaas von gerade mal 7mm, und das passt jetzt perfekt zwischen Lötöse nº3 und nº4.

Mit Rastermaas ist der Abstand der Kontaktdrähtchen an einem Elektronischen Bauteil gemeint.

Da ich meine neuen Kondensatoren noch nicht erhalten habe, werde ich mir zwischen nº3 und nº4 einen Platzhalter anlöten. In diesen Fall ist es ein Kondensator mit einem X beliebigen Wert, welcher aber das selbe Raster hat wie der neue. Später wenn die neuen teile angekommen sind, werde ich diesen dann gegen den richtigen tauschen.

Nun ist es so das nach dieser Lötarbeit die Lötöse nº7 unbelegt ist. Das werden wir ausnutzen und eine Kabelbrücke von der Lötöse nº1 bis zur nº7 legen. Ich habe dazu ein kurzes Stück schwarzes Kabel verwendet.

Die Lötöse nº7 liegt jetzt günstig zwischen den Lötösen nº6 und nº8. Genau da wo früher die minus Pole der alten Elkos angelötet wahren, und wo jeweils die minus Pole der neuen 47uF Elkos hinkommen werden. An der Lötöse nº7 kommen die beiden Plus Pole der zwei neuen Elkos hin. So stehen beide Elkos gleich nebeneinander und es ist keine der Lötösen mehr unbelegt.

Die Sache sieht jetzt so aus:

Wir haben jetzt alle Elkos im Radio bis auf den großen Siebelko und den bipolaren Lautsprecher Elko gegen neue teile getauscht. Alles konnte wie vorgesehen in Radial problemlos bewerkstelligt werden, und wie ich finde hat es auch noch große Vorteile gebracht, weil alle neuen teile besser in ihrer Spannungsfestigkeit gewählt werden konnten und trotzdem weniger platz beansprucht haben. An den meisten konnte sogar eine Optimierung der Lötanschlüsse vorgesehen werden. Die Sache sieht aufgeräumt und ordentlich aus.

Hier noch zuletzt das Gesamtbild wie es jetzt in diesen Bereich unter dem Chassis aussieht, und daneben ein Bild aller alten teile mit den neu verwendeten als Größenvergleich.

Nun folgt das ausmessen der alten Bauteile. Welche Überraschungen werden uns erwarten? Ich hatte schon im ersten Beitrag geschrieben das die Elkos vom Hersteller Siemens Halske er selten kaputt sind. Und nach dem ausmessen sollte ich recht behalten. Fast alle wahren noch recht gut zu gebrauchen. Zwar nicht mehr mit 100% frischen werten, aber immer hin. Sie sind ja mittlerweile über 60 Jahre alt. Mal sehen ob die neuen aus fern Ost so lange durchhalten

Hier ein Bild vom verwendeten Messgerät.

Ich habe es für ungefähr 20 Euro bei Ebay ersteigert und kann damit nicht nur den Kapazitätswert von Elkos messen, sondern auch ihren internen Verlustfaktor, welcher in % angezeigt wird. Ein kleines nützliches teil, zumal es auch noch Messungen an anderen diversen Bauteilen vornehmen kann. Zum Beispiel Spulen, Widerständen und Halbleitern wie Transistoren und Dioden.

Die Messungen haben ergeben das der kleine 5uF Elko am Radiodetektor komplett taub und ausgetrocknet wahr. Hätten wir diesen drinnen gelassen, währen wir mit dem Empfang auf UKW überhaupt nicht zufrieden gewesen.

Als Laie weiß man natürlich nicht welches das genaue Bauteil ist welches uns da Probleme bereitet. Deswegen ist es ratsam gleich alles zu tauschen. Im falle der Elkos liegt der preis so niedrig das es keinen Sinn macht sich die Sache zweimal zu überlegen. Hier noch ein Vergleich der werte von den alten Elkos mit den neuen:

E-1 Alt= 23,8uF Verlust= 2,4% Neu= 30,5uF Verlust= 0,9% Der alte hat ein drittel seiner Kapazität verloren Ich denke der ist aus dem zugelassenen Toleranzen schon etwas zu entfernt.

E-3 Alt= KAPUTT Verlust= nicht messbar Neu= 4,7uF Verlust= 0,7%

E- 4,6,7 Alt= 2 / 1,9uF Verlust= 1,9 / 2,3% Neu= 2,1uF Verlust= 0,6%

E-5 Alt= 143uF Verlust 1,3% Neu= 98uF Verlust 1,5% Der Verlust bei den neuen teil ist bedenklich. Ich schau mich mal nach einen besseren um. Obwohl das noch in grenzen liegt.

E- 8,9 Alt= 55 / 67uF Verlust 1,5 / 1,2% Neu= 47,1uF Verlust 0,9%


Da wir nun mit den Elkos fertig sind geht es mit dem austauschen der Papier- Wickelkondensatoren weiter.

Mittlerweile ist das Paket welches ich bei Reichelt bestellt hatte bei mir zu hause eingetroffen. Alles schön verpackt, in einzelnen Tüten und mit einem dicken Katalog als Beigabe.

Die roten Wimas sehen schon mal sehr gut aus, leider haben sie bedingt durch die moderne Anwendungsmethode recht kurze Anschlussdrähte. Dieses Phänomen ist bei den Elkos erfreulicherweise noch nicht eingetreten. Fragt sich nur noch wie lange........... Was soll es, irgend wie kriegen wir das auch trotz der kurzen Beinchen gemeistert.

Hier ein Bild der bestellten teile.

Es sind viel mehr in den Tüten drin als in diesem Radio verwendet werden sollen. Ich habe wie immer auf Vorrat gekauft und bei fast allen Bauteilen die doppelte menge, wenn nicht noch mehr bestellt. So kann ich dann gleich ein weiteres Radio auf die selbe Art und weise reparieren, und spare mir die Versandkosten.

Auf der Homepage von Wima kann man alles über die verschiedenen Kondensator Typen welche wir hier verwenden werden nachlesen.

http://www.wima.com/DE/products.htm

Wenn man dort auf die roten Überschriften klickt öffnet sich eine kurze Beschreibung. Sehr interessant um die verschiedenen Einsatzmöglichkeiten zu verstehen.

Da das Material nun endlich da ist kann ich mit der Arbeit anfangen. Ich fange der Reihenfolge nach, mit C-1 an.

Es handelt sich hier um einen 5000pF Doppelkondensator. Dieser dient dazu die an den Schaltkontakten auftretenden Funken zu löschen, welche beim ein und aus schalten der Automatiksteuerung entstehen.

Ist er kaputt und leitend geworden, fliehst ein erhöhter Strom durch die Spulen der beiden Motorwicklungen. Die dabei auftretende hohe Belastung an den Kontaktflächen, und das der defekte Kondensator jetzt keine Löschfunktion mehr hat, führen dazu das uns irgend wann diese Kontakte weg brennen oder sich gegenseitig verschweißen und kleben bleiben.

Die folge ist das die Automatik nicht mehr zu bedienen ist (sie lässt sich nicht mehr ein oder wieder aus schalten )

Hier an dieser kleinen Kontaktleiste auf der linken Chassis Seite, ist C-1 angelötet.

Die zwei 50 Ohm Widerstände sind in Serie mit den zwei internen Kondensatoren geschaltet, und diese wiederum über einen einzelnen Anschluss welche sich beide Kondensatoren teilen mit dem Chassis verbunden.

Zu aller erst entfernen wir den alten Doppelkondensator indem wir ihn ablöten. Oder wir knipsen ihn ab wenn er sich dagegen wehrt entfernen zu werden.

Hier der Größenvergleich der zwei neuen Wima Kondensatoren mit dem alten Doppelkondensator Gehäuse von Saba. Die zwei alten Kondensatoren waren jeweils für 500V vorgesehen. Die neuen halten jetzt 630V aus, und sind dazu auch noch Impuls fest (MKP10)

Weil unsere neuen Kondensatoren Radiale Verbindungen haben, und das Rastermaß für C1 mit 15mm recht groß ist , müssen wir wieder in die Trickkiste greifen damit wir nicht die Anschlussdrähtchen verändern müssen. Das sieht hinterher sehr unprofessionell aus.

Ich habe mich entschlossen die Widerstände und Kabel auf der Lötleiste so um zulöten das ich beide Kondensatoren anlöten kann und sie sich dabei eine Lötöse neben einer Haltelasche teilen. Von dieser Haltelasche geht ein Draht dann an den gemeinsamen Lötpunkt und bildet so die Chassisverbindung der zwei Kondensatoren. Das sieht am ende so aus, und alles passt fabelhaft. Man kann jetzt auch sehr gut die Kondensator werte ablesen.

Früher war die unterste Lötstelle auf der Kontaktleiste frei, jetzt sind alle Lötpunkte besetzt.

Mann muss darauf achten das C1 nicht gegen gewöhnliche Ersatzkondensatoren ausgetauscht werden kann. Er hat die Aufgabe zusammen mit den zwei 50 Ohm Widerständen den Schaltfunken am Automatikschalter zu löschen. Genau so wie der original Kondensator muss er für Wechselspannung ausgelegt sein. Er hängt ja nicht wie üblich an einer Gleichspannung irgend wo im gerät, sondern direkt an der Wechselspannung des Trafos .

Er ist auch noch hohen Impuls spitzen beim Schaltvorgang ausgesetzt. Die Motorspulen induzieren hohe Spannungen wenn sie beim schalten plötzlich stromlos werden In diesen Fall verwende ich deshalb einen 1600V Gleichspannungskondensator welcher auch für 650v Wechselspannung spezifiziert ist. Ich verwende in diesen Fall eine Impulsfeste Variante mit der Bezeichnung MKP10. Diese sind für diese Aufgabe bestens geeignet. Und wir liegen 150V über den original werten welche vom Hersteller verwendet wurden.

Um nicht all zu viele Bilder zu jeden Kondenstortausch einzufügen werde ich die gemessen Werte nur bei diesen ersten fotografieren. Gemeint ist was der betroffene Kondensator für einen Kapazitätswert hat, und auch was er unter Spannung für einen internen Verlust widerstand aufweist.

Da C-1 ein Doppelkondensator ist werde ich das in diesen Fall für beide Kondensatoren machen Die restlichen Kondensatoren im Radio werden natürlich auch gemessen , aber ihre werte werden ich am ende des Beitrages ohne Bilder so wie vorher bei den Elkos in einer Art Tabelle auflisten.

Hier nun die Bilder zu C-1

Wie man sehen kann ist die Kapazität der Kondensatoren um je 2700 und 2500pF angestiegen. Bei einem original wert von 5000pF ist das enorm viel. Bei einem der beiden mehr als die Hälfte.

Der Widerstand sollte eigentlich unendlich hoch sein. Der bei 500V Gleichspannung gemessene Wert ergab das die Isolierung vollkommen hinüber ist. Dieser Kondensator ist auf jeden Fall nicht weiter zu verwenden. Er gehört in die Tonne.


Es geht weiter und wir kümmern uns jetzt um C-2. Es ist der 10nF Kondensator an der TA Eingangsbuchse. Er ist mit dem Linken Buchsenkontakt auf der einen Seite, und mit einem extra dafür vorgesehenen Lötkontakt auf der anderen Seite verbunden. Dieser Lötkontakt, oder auch Lötöse wurde vom Hersteller gleich mit in die Buchse eingebaut. Auf diesem Lötkontakt befindet sich auch ein abgeschirmtes Kabel welches das Signal weiterleitet. Das ganze sieht folgendermaßen aus.

C-2 ist ein Trennkondensator welcher Gleichspannungen am TA Eingang blockieren soll. Das Audiosignal wird aber trotzdem problemlos durch gelassen.

Das Bauteil hatte vom Hersteller eine Spannungsfestigkeit von 250V bekommen Durch das neu gewählte Bauteil ist diese Spannungsfestigkeit nun auf 630V angestiegen. Der verwendete Ersatztyp ist ein FKP2 Kondensator welcher besser als ein MKP10 für Audioschaltungen geeignet ist. Der neue Kondensator ist durch die Radialbauweise zu klein um ihn auf die selbe weise wie den alten an zulöten. Deshalb habe ich die Anbringung so gewählt das man den neuen Kondensator später gut sehen und ablesen kann. Er wurde wie der alte auf einer Seite direkt an die Lötöse gelötet und am freien ende mittels eines kurzen gelben Kabelstummels mit der Buchse verbunden.

Hier das Bild vom neuen Bauteil .

Es geht nun zu C-3 welcher auch ein 10nF Kondensator im Audiobereich ist. Dieser hier wurde vom Saba mit einer Blauen Papierhülle und goldener Beschriftung hergestellt. Diese Kondensatoren sehen richtig prima und hochwertig aus. Saba stellte diese in zwei Farben her. Grau und Blau. Die Bestellnummer ist aber für beide Typen die gleiche weshalb sie sich im inneren wohl nicht voneinander unterscheiden. Ganz normale Papierkondensatoren , und nichts weiter.

C-3 sitzt oben auf dem Tastenaggregat und war damals als Axial Bauteil schon etwas umständlich und schwierig an zulöten.

Ich habe es so bewerkstelligt das ich vom ALTEN Kondensator den längeren Anschluss angeknipst und stehen gelassen habe. Auf diese weise entstand eine gute Möglichkeit um dort das neue Bauteil problemlos anlöten zu können. Hinterher musste ich nur noch den Draht so zurecht biegen das die noch freie Verbindung direkt an der passenden stelle lag. Kurz Anlöten und fertig.

Hier der Größenvergleich der beiden 10nF (C-2 , C-3) mit dem neuen radial Bauteil

Der nächste Kondensator auf unserer liste ist C-4 Er ist neben dem Tastenaggregat mit einer schelle angeschraubt, und sieht folgendermaßen aus.

Das neue Bauteil wurde auf einem Anschluss mit einer Verlängerungen versehen und mit der freien Anschluss direkt auf dem Tastenaggregat verlötet. Man muss darauf achten die Verlängerung auf der richtigen Seite an zulöten. Sonst ist hinterher die Beschriftung auf der flachen Seite, und später nicht zu sehen. Die Verlängerung welche hier aus einen Stück schwarzen Kabel besteht wurde direkt an das Mittelröhrchen der naheliegenden Röhrenfassung angelötet. So bliebt der neue Kondensator schön sichtbar. Die fertige Arbeit sieht jetzt so aus.

C-4 ist in diesem Fall ein MKP-4 Typ. Er soll hoch Frequenzreste von der Regelspannung an das Chassis ableiten so das sie nicht in den Empfangseingang geraten können. Statt der originalen 125V hat das neue teil trotz seiner geringen Abmessung nun 250V. also genau das doppelte.

Hier der Größenvergleich

Es geht weiter mit C-5 Dieser Kondensator ist der berühmt berüchtigte Koppelkondensatator welcher jegliche positive Gleichspannung vom Gitter der Endröhre fernhalten soll. Ist er durch mangelnde Isolierung leitend geworden zerstört er in kurzer zeit die Endröhre.

Ich habe in diesen Fall einen MKP4 Typ als Ersatz gewählt weil er für Audiobetrieb geeignet, und dazu noch selbst heilend ist. Es stehen im betrieb zwar nur 76V Gleichspannung an, aber auch der Hersteller hatte vorsichtshalber einen 500V Kondensator vorgesehen. Das neue Bauteil mit 630V passt von den Abmessungen perfekt auf die Lötleisten Kontakte, welche uns durch einem kleinen Trick zur Verfügung stehen werden.

Es ist die selbe lange Lötleiste wo wir vorher die drei 2,2uF Elkos angelötet haben, und sieht folgendermaßen aus.

Dieser Kondensator ist nur sehr schwer zu entfernen weil er vom Hersteller nach dem ein löten zugebaut wurde. Der Filterbecher für die Automatic Steuerung verdeckt diesen und verhindert das wir ihn heile entfernen können. Ich habe den filter nach lösen seiner zwei Befestigens-schrauben (oben auf dem Chassis) etwas zur Seite gebogen. Dadurch konnte der Kondensator befreit werden ohne ihn dabei kaputt zu machen. Ich will ja noch den Größenvergleich fotografieren und messen wie sein zustand ist. Bestimmt nicht rosig wenn man die bereits beschädigten Teersiegel betrachtet.

C-5 ist am selben Lötpunkt wie der kleine Styroflex Kondensator angelötet. Der dritte, von OBEN aus gezählt. Wie man auf dem nächsten Bild nach dem entfernen des alten Kondensators sehen kann ist zufälligerweise gleich darunter ein freier Lötpunkt vorhanden. Das komische Metallteil links am Filterbecher ist eine Pinzette welche ich benutzt habe um das Bild besser machen zu können.

Diesen freien Lötpunkt werden wir ausnutzen um dort das neue Radiale Bauteil an zulöten. Mit einem Stück Kabel stellen wir dann die fehlende Verbindung wieder her. Hier habe ich es mit einem blauen Kabel gemacht. Dieser geht vom freien ende des Kondensators zum vierten Lötpunkt von UNTEN aus gezählt. Da wo früher C-5 angelötet war

fertig sieht das ganze dann so aus

Und hier noch der Größenvergleich. Schaut euch den Teersiegel an

Es geht nun zu C-6

Hier ein blick auf den Bereich welchen wir neu gestalten werden.


Mann erkennt den Kondensator auf der Linken Seite der Lötleiste , halb unter dem Braunen 5nF Röhrchenkondensator versteckt. Daneben befindet sich der Netzschalter. C-6 ist am zweiten oberen Lötpunkt mittels einer seiner langen Anschlussdrähte verbunden. Dieser Draht ist mit einer schwarzen Isolierung gegen Kurzschlüsse gesichert. Das andere ende vom Kondenstoranschluss ist unten am letzten Lötpunkt der selben Lötleiste angebracht. Wollte ich einen der neuen Wima Kondensatoren auf die selbe weise wie den alten anlöten, bräuchte dieser neue, sehr lange Anschlussdrähte.

Beim näheren betrachten der Problematik sehen wir aber das da zwei Kabel auf dem unteren vorletzten Lötpunkt angelötet wurden. Ein einzelnes violettes und ein grünes Kabel wurden dort miteinander verbunden.........Aber Warum?

Das hängt mit der Herstellungsmethode des Radios zusammen. Das Tastenaggregat wurde in einer anderen Abteilung vorgefertigt und dann auf das Chassis geschraubt. Um Verwechslungen beim löten auszuschließen kam das Tastenaggregat bereits mit den schwierig zu erreichenden kabeln fertig verlötet angeliefert.

Die Person am Lötfließband musste nur noch die violetten Kabel auf einer seit, und die grünen auf der anderen Seite der Lötleiste verbinden. Wie man auf dem Bild 61 gut sehen kann wurde das in der Eile des Gefechtes nur mangelhaft realisiert.....

Ich brauche aber diese Positionen auf der Lötleiste für meinen neuen C-6 welcher dort zufällig hervorragend hin passt. Also löten wir diese beiden Kabel ab und verbinden sie auf eine andere Art und weise außerhalb der Lötleiste.

Hier ein Bild wo man beide Kabel bereits abgelötet sehen kann, und das ich auf der einen Seite ein kleines Stück Schrumpfschlauch aufgezogen habe welches uns naher diese Lötstelle gegen Kurzschlüsse absichert.

Ich habe die Kabel erst mal zur Seite gebogen um platz für die anderen Lötarbeiten zu schaffen. Der alte C-6 wurde entfernt, und ein Stück Kabel wurde nun von zweiten Lötpunkt oben bis zum vorletzten unten gelegt.

Um die Sache etwas besser aussehen zu lassen habe ich den 1M Ohm Widerstand von der rechten Seite auf die linke Seite der Lötleiste umgesiedelt und auf diese weise unten rechts einen gut zugänglichen Bereich geschaffen wo der neue Kondensator fabelhaft zur Geltung kommt. Nach dem anlöten ist die Beschriftung gut zu erkennen, und insgesamt sieht es ordentlich und robust aus. Nicht vergessen die zwei Kabel von vorhin wieder zusammen zu löten, und mit dem Schrumpfschlauch die Verbindung zu isolieren.

Der fertige Bereich sieht jetzt so aus.

Auffällig der Größenvergleich zwischen den beiden Bauteilen. Der alte war nur für 125V Spannungsfestigkeit ausgelegt ist. Der neue Wima Kondensator dagegen für 630V


Es geht weiter mit C-7 und C-8

Beide Kondensatoren sind auf dem chassis nebeneinander mittels schellen angeschraubt. Das wurde so gemacht damit sie nicht unterm chassis mechanisch herumwackeln könnnen. Das könnte bei betrieb stöhrende gereusche verursachen. Der bereich sieht so aus.

Warum behandle ich hier zwei Kondensatoren auf einmal? Weil sich beide den platz auf der selben lötleiste teilen, und dazu auch noch baugleich sind.

Zu aller erst beseitige ich die beiden alten Kondensatoren indem ich die zwei Schellen abschraube mit welchen sie gehalten werden. Das geht von der vorderseite des chassis mit einer einzigen Schraube.. Danach werden die kondensatoren abgelötet und entfernt. An ihre stelle kommt je ein neuer MKP4 Kondensator welcher eine spannungsfestigkeit von 250V hat. Die alten kondensatoren hatten beide 125V spannungsfestigkeit. Ich habe in diee fall 250 und nicht 630V verwended um bei C-7 besser löten zu konnen. Das rastermas dieser teile liegt bei 7,5mm und passt bei C-7 genau. Bei C-8 muss man nur die beinchen etwas nach ausen biegen um zum selben ziel zu kommen

Der fertige bereich sieht jetzt so aus:

Fileicht ist euch die blaue angemalte lötstelle zwischen den zwei Kondensatoren aufgefallen. Es handelt sich hier erneut um eine schlecht realisierte lötstelle. und das ist bereits die zweite die ich an diesen radio finde.

Nach dem anlöten des weisen Kabels wurde der rest des selben etwas schroff abgeknipst, und dabei löste es sich das schlecht benetzte kabel von der verlötung. Es sas zwar noch stramm, aber man konnte sehen das es nicht fest verlötet wurde. Ich habe es dann noch einmal nachgelötet.

zulätzt wie immer der grössenvergleich. Bedenkt das die neuen teile für 250V vorgesehen sind. Trotzdem macht sich das volume der alten 125V teile im vergleich stark bemerkbar. Die neuen würden sogar in die alten reinpassen.

Es geht nun weiter mit C-10 und C11 Beide Kondensator befinden sich zusammen auf der selben Lötleiste. Diese ist zwischen der Endröhre und dem ausgangs überträger angeordnet. Da es sich um Kondensatoren handelt welche an der Anodenspannung der endröhre angeschlossen sind, habe ich beim aussuchen der ersatztypen auf eine hohe spannungs festigkeit geachtet.

Der Hersteller hat hier 500V typen verwended Ich habe mich wegen dem rastermas für 1000V für den ersatz entschieden. Diese haben trotz der hohen spannungs festigkeit gerade mal ein raster von 5mm Nebenbei bin ich mit der hohen spannungsfestigkeit gut bedient was reserve angeht.

Kleiner hätten ich sie ja auch nicht wälen können. Sonst würde das anlöten zu kompliziert gewesen. Da es sich um kondensatoren im Audiobereich handelt werde ich bei beiden FKP2 typen verwenden.

Die original teile vom hersteller haben sehr lange anschlussdräte, und dementsprechend wurden sie auch angelötet. Hier ein bild wie es unter dem chassis aussieht.

links ist C-10 und rechts davon C-11 zu sehen. Beide sind halb verdeckt aber man kann gut erkenen das beide oben an der ersten lötöse angeschlossen sind. Von dort geht auch ein blaues stück kabel an die Röhrenfassung der EL84 welche man links oben erkennen kann.

Es handelt sich dabei um den anschluss für die Anodenspannung der Endröhre. Laut schaltung liegen hier 237V gleichspannung an, und C-10 geht von da aus nach masse.

Wir fangen also damit an C10 zu entfernen. Weil das ab knipsen etwas schwierig ist löten wir in einfach ab. Danach nemen wir den neuen 470pF kondensator und nutzen das zentrale masseröhrchen der röhrenfassung als masseanschluss aus, und verbinden den neuen kondensator so das einer seiner Anschlusse direkt an das masseröhrchen kommt, und das andere da wo das blaue kabel angeschlossen ist. Der freie Anschluss der röhrenfassung wird einfach runtergebogen damit er nicht den neuen kondensator im weg steht und stöhrt. Das ganze siet dann so aus:

Es geht weiter mit C-11 Bei diesen kondensator müssen wir wieder einen trick anwenden. Kein problem. Gleich unter der lötstelle von C-11 gibt es einen freien platz auf der lötleiste. Dort werden wir den neuen Wima anlöten indem wir seine anschlüsse ein bischen nach ausen biegen. Hinterher wird ein stück kabel als verbindung zur ersten lötstelle gelegt und fertig. Das ganze sieht fertig so aus:

Hier der grössenvergleich von 10-11 mit den neuen bauteilen.


Ups, ich habe in der eile C-9 auf dem weg liegen gelassen. Es ist der dicke kondensator oben auf der halterung für die zusatz lautsprecher buchsen. Er ist mit deiser aber nicht verbunden, sondern nutzt nur die vom hersteller eingebauten lötösen aus. Der bereich siet so aus.

Unten rechts kann man den schon angelöteten C-10 sehen. Daneben den filterbecher für die Automatic steuerung C9 wird an den selben Hilfskontackten wie sein vorgänger angelötet. Weil er aber ein fiel kürzeres rastermas aufweist wurde einer seiner anschlusse etwas verlängert. Das nötige stückchen draht stamt von einen der vorher angelöteten Elkos. Sowas bewahre ich immer in der lötkolben kiste auf. Mann verwended es immer mal. Die kurzen asnchlüsse vom Wima Kondensator wurden nach ausen gebogen damit der er nach dem anlöten flach anliegt. Die fertige arbeit siet dann so aus:

Zuletzt noch der grössenvergleich

Normalerweise würde jetzt C12 an die reihe kommen. Ich habe lange überlegt wie ich diesen bereich am besten gestallten könnte,und bin dann zu dem entschluss gekommen das ich hier anders als normalerweise vorgehen muss. Es ist sogar für einen geübten bastler sehr schwierig die neuen Kondensatoren an der erforderlichen stelle anzulöten, und auserdem will ich zwei kleine sicherheits optimierung einnbringen Deshalb wird C12 am ende des beitrages noch mal gesondert behandelt.


Es geht desshalb nun mit unseren alten bekannten C-13 weiter Da wurde die arbeit schon vorbereitet und an seiner stelle ein platzhalter eingelötet. Mann kan das auf dem bild nº 39 und 40 gut erkennen. Der platzhalter ist der blaue mit den langen beinen.

An diesen Kondensator liegt nur eine sehr geringe spannung an. Der hersteller wählte hier zwar eine spannungsfestigkeit von 250V, aber ich denke das wurde nur desshalb so gemacht damit das teil besser auf die lötleiste passte.

Wie dem auch sei, das neue teil braucht jetzt nur noch ein geringes raster, weil die lötösen gleich eine neben der anderen liegen. Ein neu teil mit 5 oder 7,5mm Raster ist jetzt die bessere wahl. Ich habe mich für einen 630V FKP2 Kondensator entschieden. Er soll ein kleines modulations signal weiterleiten welches von der 50 Hz Netzfrequenz herstammt. Desshalb ist ein Audio kondensator hier die bessere lösung. Der bereich mit dem neu eingelötete Kondensator siet jetzt so aus:

Es geht nun weiter mit C-14, C-15 und C-16

Hoppla werden jetzt einige denken, warum so fiele aus einmal? Der will bestimmt heute früher fertig zu werden

Nein, die erklärung ist ganz einfach. Alle drei kondensatoren befinden sich auf der selben lötleiste, was wiederum bewirkt das es etwas kompliziert ist alle neuen Kondensatoren dort zu befestigen ohne extreme veränderungen vorzunehmen.

Damit die sache nicht zu kompliziert wird habe ich einiges an optionen ausgedacht und mich dann für eine einfache variante entschieden.

Aber zuerts wie immer ein detail bild wie es dort im originalzustand aussieht.

Zu aller erst werde ich mal die Kondensatoren C-15 und C-16 ablöten um mir einen freien bereich zu schaffen. C-14 löte ich erst mal von der betroffenen lötleiste ab und lass in nach unten hängen. es handelt sich um einen abgeschirmten Kondensator welcher separat behandelt werden muss.

C-15 ist oben auf dem bild zu sehen , und daneben mit einer schelle am chassis verschraubt liegt C-16.

Für C-15 habe ich einen MKP4 Kondensator wegen seiner besser Hochfrequenz eigenschaften vorgesehen, Dieser scheint am ende einer siebkette zu liegen, wenn man sich die schaltung auf dem Papier anchaut. Dem ist aber nicht so. Sonst währe ein MKS4 besser gewesen weil er glättend und filternd wirkt.

Wenn man sich die beschaltung der bauteile im Radio selbst ansieht stellt man schnell fest das der vermeintliche anschluss zum chassis in wirklichkeit nicht direckt am Kondensator, sondern am ende der abschirmung des koaxial kabels zustande kommt. Nahe am gitter anschluss der EABC80 Triode.

Das wurde so gemacht damit das kabel nicht mehrmals mit dem chassis verbunden ist, und so nur einen bezugspunkt gegen masse hat. C-15 stellt zwar eine verbindung zum chassis her, dieses aber nur für hochfrequente störsignale. Desshalb soll das Koax kabel nur direckt an der EABC80 gegen chassis angeschlossen werden.

Da das alte koax kabel etwas zu kurz für die neuen etwas verschobenen lötstellen geworden ist, wurde es gegen ein neues ausgetauscht. Wegen dieser neuen positionierung musste ich zwei wiederstände umlöten.

C-15 wandert auf die Linke seite, konkret auf die lötösen 1 und 2. Die fehlende verbindung zur lötöse 5 habe ich mit einem gelben stückchen kabel hergestellt.

C-16 anzulöten wahr relative einfach. Er kommt auf die lötöse 4 und mit seinem freien Anschluss direckt an die verschränkte halterung für die lötleiste. So wie er auch früher angelötet wahr. Nur alles eben fiel kompackter als vorher.

Der originale kondensator hatte laut hersteller nur eine spannungsfestigkeit von gerade mal 125V. Die neuen haben 250V , weil sie so besser an die neuen lötstellen passen. Der fertig umgebaute bereich sieht jetzt so aus.

Links oben ist C-15. Rechts unten ist C-16. Dazwischen das gelbe stück kabel welches C-15 mit den zwei wiederständen verbinded welche jetzt unter C-16 halb verdeckt liegen. Das koaxial kabel oben zwischen den lötösen 1 und 2 liegt jetzt auf 2 und 3 . Die Wiederstände welche vorher auf 2 lagen, wurden auf 3 umgesiedelt.

Es geht nun weiter mit C-14 welchen wir eben ausgelassen hatten. Es handelt sich um einen abgeschirmten Kondensator. Der schirm ist eine ganz ausen angebrachte aufgewickelte metallschicht welche den kondensator gegen störungen abschirmt. Das grosse volume der alten Wickelkondensatoren machte diese dagegen sehr anfällig , vor allem wenn sie nicht an einem ende mit dem chassis verbunden wahren , was hier der fall ist. Dieser Kondensator könnte ohne den schirm alle möglichen signale empfangen, und an das gitter der EABC80 Triode weiterleiten. Dort würden sie verstärkt , und schon währe der hörgenuss zu nichte gemacht.

Moderne kondensatoren sind durch ihre herstellungs metode dieser problematick weniger ausgesetzt. Ein weiterer vorteil ist das man sie ( weil sie so flach sind )gut an das chassis pressen kann. Diese masnahme erschwert den empfang von störsignalen.

Sollte ich dann bei betrieb immer noch einstreungen haben werde ich eine abdeckung aus Eisenblech vorsehen. Ein guter verschraubungs punkt dafür ist auch zufällig vorhanden. Eisenblech ist besser als Aluminium. Mann kann dieses material zum beispiel aus einer Konservendose auschneiden. Ich habe den boden einer Pringels büchse verwended. Wenn man nicht weis ob die dose aus Alu oder Eisen ist kann man das sehr einfach mit einem Magneten feststellen.

Um mir C14 passend umzubauen gehe ich volgendermase vor: Ich benutze ein stück Koax kabel vom selben typ wie ich ihn vorhin schon verwended habe. Ich trenne es in der mitte auf indem ich vorsichtig die eusere isolierung entferne. Dann wird der innenleiter befreit und in der mitte durchgeschnitten. An die nun entstandenen enden kommt der neue Kondensator zwischengeschaltet. Die abschirmung leuft ungehindert und ununterbrochen weiter.

Das gebilde seit so aus.

Das dünne schwarze stück kabel was nach rechts unten aus dem bild verschwinded dient zur chassis verbindung auf der lötleiste wo die kondensatoren C-17 ,C-18 und C-19 liegen.

Ich habe nun das neue gebilde auf der lötleise angebracht und den Kondensator neben dem auf dem chassis vorhandenen loch platziert. Das kurze abgeschirmte ende des Koax kabels geht bis an das Lautstärke poti wo früher der alte Kondensator direckt angelötet wahr. Das freie ende der Abschirmung vom koax kabels wird einfach stehen gelassen, da die länge bis zum Kondensator weniger als 1cm beträgt. Währe die verbindung etwas länger gewesen hatte ich das dünne schwarze Kabel dort angelötet.

Ich werde mit dem anlöten von diesen kabel noch ein bischen warten bis ich den nägsten bereich fertig habe. Wer weis ob nacher die lötstellen noch an alle am selben platz sein werden. Deswegen wird es aufgerollt und erst mal beiseite gelegt

Zuletzt wie immer das bild wie der bereich jetzt fertig ausieht und danach der grössenvergleich.

Es geht weiter mit C-17,C-18 und C-19. Ich habe lange nachgedacht wie ich es hinbekomme alle drei Kondensatoren auf der vorhandenen lötleiste anzulöten. Es ist einfach nicht genug platz da, obwohl es sogar eine freie lötöse gibt. Hier ein bild wie es in diesen bereich aussieht.

Links im bild ist C-17. Der braune ERO ist C-18 und der Blaue ist C-19. Ich breuchte mindestens noch eine weitere freie Lötöse um alle drei Kondensatoren anzulöten und dabei keine verlängerungs beinchen zu verwenden. Da fiel mir auf das neben C-7 noch eine freie lötöse ist. Man kann das auf dem nägsten bild gut erkennen.

Also einen skitze auf Papier gezeichnet und kurzerhand alles auf der lötleiste von C-7 und C-8 eine stelle nach links verschoben. Bei der gelegenheit wurden die Widerstände so rum gedreht das man ihre werte ablessen kann. Durch diese masnahme entstanden ganz rechts auf der lötleiste zwei freie positionen. Dort habe ich dann C-17 angelötet. Das koaxkabel welches früher mit den alten kondensator verbunden wahr wurde etwas gekürzt und bekam ein neues chassis verbindungs kabel. Da der alte gummischlauch welcher von Saba als isolierung verwended wurde sich mit der zeit zersätzt hat, habe dort einen neuen blauen schrumpfschlauch aufgezogen. Schwarz wahr leider alle

Es ist das koax Kabel welches hinter dem Neuen Kondensator zu sehen ist. Man kann auch das schwarze verbindungs kabel der Koax abschirmung sehen welches auf die lötleiste weiter rechts geht.

Die verbindung vom neuen Kondensator zum Poti (bass einstellung) habe ich mit einem kuzen blauen Kabel wieder hergestellt. Das ganze sit fertig so aus.

Das koax kabel ganz rechts im bild ist eine doppelte abgeschirmte leitung die an das Poti angelötet ist. Auch hier wahr die Isolierung halb zerfallen und musste erneuert werden Da wahr mir vorher schon was komisches aufgefallen.........eine der lötstellen ist ja unbelegt Und dazu auch noch die vom Schleifer. Obwohl da schon mal gelötet wurde. Da muss ein fehler vorliegen. Hier ein bild was ich mir vor der ganzen umbau aktion gemacht hatte mann kann sehen das C-17 noch garneicht angelötet ist.

Warum das kabel abgelötet und woanders angelötet wurde ist mir ein Rätzel. Wenn ich das Radio fertig habe werde ich den fehler wieder einbauen und ausprobieren was das für eine auswirkung hat. Ich berichte euch wenn es soweit ist.

Bis jetzt habe ich schon zwei kalten lötstellen gefunden , und nun den falsch angelöteten poti.... Mahl sehen was mich noch erwartet

So , es geht nun weiter. Ich muss ja noch die kondensatoren C-18 und C-19 anlöten.

Ich gehe nach meiner neu angefertigten skitze for und gestallte mir den bereich komplet um. Bei der gelegenheit müssen alle widerstände ausgelötet und neu platziert werden. Wo sie schon mal drausen sind löten wir sie an die neuen stellen so ein, das wir dei werte nacher gut ablesen können. Die neuen kondensatoren passen nun wunderbar an ihren platz und können auch gut abgelesen werden.

Das schwarze kabel welches von C-14 Kommt wird bei der gelegenheit auch mit eingelötet und auch alle anderen verbindungen wieder hergestellt. Das lose schwarze kabel welches von der mittleren lötöse kommt, und frei rumhängt lasse ich erstmal unangelötet, weil es mich für die arbeit an C-20 stöhren würde.

Der bereich siet nun so aus:

Wie man sehen kann ist alles ordentlich, aufgereumt und man kann alle bauteile gut sehen und zuordnen. Zuletzt wie immer noch der grössenvergleich


Es geht weiter mit C-20

Dieser Kondensator wird schnell übersehen weil er versteckt angebracht ist. Man muss schon genau hinsehen um ihn zu finden. Der Bereich wo er liegt ist hinter dieser Lötleiste welche am Chassis angeschraubt ist.

Ein blick von der Seite erlaubt uns das versteck besser zu finden.

Dieser Kondensator hat aber einen kleinen Vorteil gegenüber vielen seiner vorher verlöteten Arbeitskollegen. Er wurde an naheliegenden Lötösen angeschlossen, weshalb er sehr einfach gegen ein neues Radialbauteil ausgetauscht werden kann.

Die Entscheidung viel erneut auf einen MKP4 Kondensator. Er ist vom selben typ wie C-17. Der alte Kondensator hatte nur 125V Spannungsfestigkeit. Der neue dagegen 250V. Ich habe diesen genommen und nicht den etwas größeren Wert , weil ich ihn so besser ein löten konnte.

Der fertige Bereich sieht jetzt so aus, den der neue Kondensator ist auf der Frontseite angelötet. Anders hätten wir es auch kaum hin gekriegt.

Wie immer wenn es geht wurden die Widerstände so zurecht gebogen das man mit dem Kondensator auch die werte dieser gut ablesen kann. zuletzt wie immer der Größenvergleich. 250V gegen 125V der neue Kondensator ist wie immer viel kleiner.

Mit diesen Kondensator haben wir das letzte Bauteil unter dem Chassis ausgetauscht, und wie ich finde sieht die Sache jetzt recht ordentlich und Professionell aus.

Wir sind bei den Motorkondensatoren C-21 und C-22 angekommen. Die haben laut Hersteller eine Spannungsfestigkeit von 500V und 370V bekommen. Der 350nF 500v Kondensator ist auf der Ersatzteil liste von Saba mit 700V angegeben. Aber 500 tun es anscheinend wohl auch Sie sind wegen ihrer großen Spannungsfestigkeit sehr groß ausgefallen. Bei späteren Varianten des 350nF Kondensators wurde eine Schraubversion aus Aluminium verwendet. Ich denke die kam so Mitte 1956 in die Geräte eingebaut. Hier muss man aufpassen, den diese ist PCB belastet und kann nicht ohne weiteres entsorgt werden Der Bereich unter dem Chassis sieht bei diesen Radio folgendermaßen aus:

Es sind wie man sehen kann, ganz normale Papier roll Kondensatoren welche da verbaut wurden. Aber im Jumbo Format Die werte dieser Kondensatoren sind nicht unkritisch, denn von ihnen hängt die Geschwindigkeit der Automatik und die Stromaufnahme der Motorwicklungen ab. Wir müssen also genau die selben Werte welche vom vom Hersteller festgelegt wurden einhalten.

Da es heutzutage diese Bauteilnorm nicht mehr gibt, müssen wir durch paralelschalten von neuen Standardwerten die alten Kapazitäten wieder herstellen.

C-21 wird dadurch wieder hergestellt, indem wir zwei mal 100nF mit einem 150nF Kondensator parallel schalten. Das ergibt genau 350nF. Die verwendeten Typen sind in diesen fall MKP10 Kondensatoren mit 1600V Spannungsfestigkeit Die neuen parallel geschalteten Kondensatoren sind vom Volumen her immer noch kleiner als der einzelne vom Hersteller verwendete Typ. Außerdem sind diese Kondensatoren Impulsfest wodurch sie problemlos der Aufgabe gewachsen sind.

Das Problem an diesen Kondensatoren ist das sie mit den Motorwicklungen in Verbindung stehen. Bei betrieb stehen nur 245V Wechselspannung an. Beim ausschalten der Automatik wird die magnetische Energie der Eisenkerne dieser spulen in elektrische Energie umgesetzt und es entstehen kurze sehr hohe Spannungen Impulse. Des wegen müssen die verwendeten Kondensatoren Impulsfest sein. Genau so wie wir es bei C-1 gemacht haben.

C-22 wird dadurch wieder hergestellt indem wir 4 x 100nF Kondensatoren parallel schalten. Auch hier wurden MKP10 Kondensator mit 1600V Spannungsfestigkeit verwendet. Der Hersteller verwendete zwar nur 350v Spannungsfestigkeit, weil wir es mit Gleichspannung zu tun haben, aber mir werden wieder den selben Kondenstortyp und Modell wie bei C-21 verwendet Das ergibt eine sehr gute Reserve und wir brauchen nicht zu viele unterschiedlichen teile zu bestellen. Warum verwenden wir eigentlich 1600v Typen und nicht die so üblichen 630V Typen?

Wie schon mal angedeutet haben wir einige der Kondensatoren an den Motorwicklungen, und diese dann direkt am Trafo angebracht, wo ja bekanntlich Wechselspannung anliegt. Ein 630V Kondensator kann nur 400V Auswechselung vertragen. 1000v Kondensatoren können 600v Wechselspannung ab , und die verwendeten 1600v vertragen 650V Wer genau hingesehen hat wird bemerkt haben das die MKP10 Kondensatoren mit beiden werten bedruckt sind, Gleich und Wechselspannung.


Nun das Problem. Es sind insgesamt 7 große Kondensatoren auf dem selben Bereich unterzubringen wo früher zwei runde und dicke Papierkondensatoren mit einer passenden schelle angeschraubt wahren. Da ich die neuen nirgendwo anlöten kann muss ich mir anders helfen. Für den normal Bastler kommt das festkleben der verschiedenen Kondensatoren untereinander, und hinterher an das Chassis Gehäuse in frage. Das ist eine schnelle und einfache Lösung. Vielleicht zu einfach Denn eine Verklebung könnte sich ja über die Jahre lösen. Ich habe mich deshalb für eine andere Variante entschlossen.

Ich werde eine geätzte Platine verwenden. Man kann auch eine Protolochplattine verwenden und hinterher alles mit Drähten Durchkontaktierung. In meinen Fall werde ich aber die Platine selbst herstellen, bohren und hinterher an das Chassis schrauben. Das sieht prima aus und ermöglicht im Nachhinein einzelne Kondensatoren zu ersetzen, sollten sie doch mal kaputt gehen. vielleicht muss irgend wann jemand in 150 Jahren wieder was an dem Gerät reparieren Da soll er es angenehmer haben als ich.

Um mir die Arbeit zu erleichtern wurde das Bastelgestell umgestellt. Das bedeutet das das linke teil nach rechts und das rechte teil nach links gewandert ist. So habe ich mehr platz, denn im Moment deckt es mir den Arbeitsbereich teilweise zu.

Wir schreiten zur tat.

Als erstes wird die Schraube unten an der Haltelasche gelöst. Danach kann man die Lasche abnehmen und die Kondensatoren hängen dann frei und können problemlos abgelötet werden. Gut aufpassen wo sie vorher angelötet wahren. Am anderen Ende gehen sie auf eine aus klaren Kunststoff bestehende Lötleiste. Meine wahr leider zerbrochen. Wieder ein Montagefehler welchen die Qualitätskontrolle übersehen hat Zum Glück hat es keinen Kurzschluss gegeben.

Weil das Radio um die Weihnachtzeit hergestellt wurde denke ich das es ein Glühwein Problem gewesen sein muss, den ich habe bereits schon das näcste Problem an der Mechanik der Automatic Steuerung entdeckt. Das wird aber am ende repariert wenn ich mit den Kondensatoren fertig bin.

Der große 0,35uF Kondensator kommt bei mir an ein Rotes Kabel, der 0,4uF kommt an ein blaues. Gemeint ist die Lötleiste aus Kunststoff. Das ist normalerweise nicht sichtbar und von den großen Kondensatoren abgedeckt. Die Lötstellen am Motor wurden auch fotografiert, damit man hinterher weiß wo welcher Kondensator angelötet wahr. Das sieht dann so aus:


Der Kondensator hinten in der ecke ist der 0,4uF und hat die grüne Isolierung. Der vordere ist der 0,35uF und hat die Blaue Isolierung Hier der Größenvergleich nach dem ablöten, zusammen mit den Ersatzkondensatoren welche die alten ablösen werden:

Ich habe in die Mitte eine AAA Batterie hingelegt damit man sieht wie groß die Dinger sind. Oben sieht man die Haltelasche samt schraube welche nun keine Verwendung mehr haben wird.

Die neu angefertigte Platine ist 60 x 80 groß Das ist ein Standard und deshalb in dieser Größe überall zu kaufen.

Um die Sicherheit noch etwas zu erhöhen wurde noch ein Sicherungshalter eingebaut. Sollte doch noch mal was passieren sollen die Motorwicklungen welche direkt am Trafo hängen keinen schaden nehmen. Diese zu reparieren ist eine Fummelei und schwierige Angelegenheit. Die Sicherung wird uns das dann hoffentlich verhindern. Also gleich mit drauf. Es handelt sich um einen Sicherungshalter wo auch gleich eine Abdeckung vorhanden ist. Das schützt die Sicherung vor Staub und Korrosion.

Den zu verwendeten wert werde ich naher bei betrieb herausfinden müssen, denn noch habe ich keine genaue Ahnung was da für ströme fließen. Die neu angefertigte Platine sieht so aus. Einmal von unten und einmal von oben.

Ich weiß, die Kupfer Seite sieht nicht besonders professionell aus. Es handelt sich um den ersten Prototyp welcher dann aber so wie er ist verwendet wurde. Er wird hinterher sowieso nicht zu sehen sein, denn er muss mit einer Isolierung abgedeckt werden. Diese Isolierung wird später mit einem in Kunststoff eingeschweißten Papier bestehen, wo man die werte für die Kondensatoren und der Sicherung ablesen kann. Es handelt sich hier um ein Stück aus eine Schaumschale wo normalerweise Lebensmittel verpackt werden. Bei dem Material handelt es sich um Dapron. Hautsache ist das die Leiterbahnen und Lötstellen nicht gegen das Chassis gelangen können. Die überstehenden Drähte von den Kondensatoren habe ich natürlich gekürzt, damit sie sich nicht durch die Isolierung bohren.

Ich habe hier Pionierarbeit geleistet, die ich euch nicht zumuten will. Am Ende des Beitrags könnt ihr eine genau angefertigte Bohrschablone und ein definitives Platinenlayout finden, wo man nicht so viel Kupfer entfernen muss. Auch die Isolierung aus Papier wird es dort geben. Bei der Gelegenheit werde ich dann auch den wert für die Sicherung angeben. Dann ist das nachbauen von diesen abschnitt nur noch halb so wild.

Die kleine Kerbe die man unten neben dem Bohrloch auf Bild 96 sehen kann ist notwendig damit man nicht mit einer schraube kollidiert welche dort am Chassis eingeschraubt ist.

Die bunten Kabel welche man auf den Bildern oben sehen kann wurden vor dem Zusammenbau bereits auf der Platine angelötet. Es ist hinterher sehr schwierig das vor dem verschrauben zu bewerkstelligen. Wir machen es genau so wie der Hersteller. Unsere Arbeit kommt schon vor verdrahtet angeliefert. Sie wird montiert, und am ende nur noch an den Kabelenden verlötet.

Die ecke mit den Motorkondensatoren sieht im Moment so aus.

Die weißen Isolierungen an den Schrauben habe ich aus einem Luftballonstiel abgeschnitten welcher in der Materialkiste lag. Später kommen da stabile Kunststoff oder Metallhülsen hin. Bei Reichelt gibt es die für ein paar Cent zu kaufen. Vorerst muss es halt so gehen. Die Funktion ist in diesen Fall das wichtige, und die wird vollkommen erfüllt.

Die Kabel (rot und blau) wurden vor dem verschrauben noch durch die Durchführung an der Chassis gelegt, nachdem man sie an die alten vorhandenen Kabel angelötet hat. Man muss am anderen ende nur noch ziehen und schon sind die neuen Kabel am platz um angelötet zu werden. Die alten Kabel sind zu kurz, weil sie ja an der Lötleiste angebracht wurden. welche aber nun entfallen muss um platz für die neue Platine zu schaffen. Die Lötleiste wahr sowieso kaputt gewesen. Auf der anderen Seite der Platine habe ich die Farben der Kabel so gewählt das sie mit den alten Verbindungen übereinstimmen. Rot, Grün und Blau

Es geht weiter mit C-23 Es handelt sich um den Kondensator welcher am Lautstärkemotor angebracht ist. Dieser Kondensator hat eine Spannungsfestigkeit von 125v Gleichspannung. Obwohl er an einer Wechselspannung angeschlossen ist ist das immer noch genug Reserve, weil diese Wechselspannung bei gerade mal 15 V liegt. Ich habe mich in diesen Fall für einen 250v MKP10 Kondensator entschieden weil ich diesen gut an der vorhandenen Lötleiste befestigen kann.

Ich muss dazu nur zwei Kabel vom Motor auf der Lötleiste um verlegen und fertig. Der Bereich rund um den Motor sieht vor der Änderung so aus:


Im Hintergrund kann man den Haupttrafo sehen,vorne an der Skala einen teil vom Lautstärkeknopf . Der Motor wurde wie man sehen kann am zweiten Dezember 1955 abgestempelt. Der alte Kondensator welchen man von dieser Seite aus nicht sehen kann wurde bereits entfernt. Er war zwischen den Lötösen 1 und 2 befestigt. Im nächsten Bild sehen wir einen etwas größeren Ausschnitt, wo man die Verkabelung besser erkennen kann.


Der neue Kondensator passt leider nicht sehr gut zwischen die Lötösen 1 und 2. Er ist mit seinen 15 mm Rastermaß zu groß dafür. Er passt aber ziemlich genau zwischen die Lötösen 2 und 3.

Um den Kondensator dort anlöten zu können vertauschen wir einfach die Kabel welche vom Motor an die Lötösen 1 und 3 kommen. Bei Nummer drei sind es zwei dünne Lila Kabel welche wir nach Nummer 1 verlegen. Das einzelne schwarze Kabel welches an Nummer 1 ging, wandert jetzt nach Nummer 3. Nicht vergesse auch das weise Kabel welches von hinten an die Lötöse 1 ging , auf die Lötöse 3 mit umzulegen.

Nachdem die Kabel jetzt alle umgelegt wurden können wir den neuen Kondensator anlöten. Der passt jetzt prima an seinen neuen platz auf der Lötleiste, und muss nicht mal mit verengten Beinchen angelötet werden. Die Sache siet dann fertig so aus:


Da ich jetzt am Bild 100 angelangt bin, denke ich das es eine Gute Gelegenheit ist eine kleine pause einzulegen.


Nach der pause geht es nun weiter im Programm.

Normalerweise würde jetzt C-24 an die reihe kommen. Dieser liegt gut zugänglich hinter der Trafo Frontplatte. Er ist dort an zwei Nieten befestigt. Leider liegen diese Nieten sehr weit auseinander um den Radialen Ersatz für C-24 dort gescheit anlöten zu können.

Das neue Radialbauteil weist einen Raster von gerade mal 15mm auf. Außerdem besteht dieser Ersatz jetzt aus zwei parallel geschalteten Kondensatoren, um den genauen Kapazität wert für die Motorsteuerung wieder herzustellen.

Denn den wert von 25nF gibt es nicht mehr.

Dieser Wert ist denke ich aber als teil der Motorkondensatoren genau einzuhalten ?

Wir verwenden deshalb einen mit 15nF und schalten einen weiteren mit 10nF parallel dazu. Dadurch stellen wir den originalen wert von 25nF wieder her. Die verwendeten Typen sind wie bei den anderen Motor Kondensatoren erneut vom Typ MKP10 mit 1600V Spannungsfestigkeit.

Hier der obligatorische Größenvergleich der zwei neuen Bauteile mit dem original.

Auf dieser Trafofrontplatte ist auch der Netzsicherungshalter untergebracht. Dieser Sicherungshalter ist mir schon seit langem ein Dorn im Auge. Er ist direkt mit der Netzspannung verbunden und trotzdem vollkommen frei zugänglich. Nicht nur das, er ragt sogar weit und ungeschützt nach oben heraus. Ich habe da schon einmal einen Stromschlag bekommen als ich am Radio Messungen gemacht hatte.

Für die die es nicht wissen. Die Nieten auf dieser platte dienen nicht nur als Lötstützpunkte für die Trafo Anschlüsse und den Kondensator C-24, sondern auch als einfach zugängliche Messpunkte der Trafo Spannungen. Auf dem Bild habe ich sie deswegen gleich mit eingetragen.

Nicht wundern das da 6,5v statt der üblichen 6,3 Volt steht.

Anscheinend wurde das von Saba Absichtlich so gemacht um ein Unterheizen der Röhren zu vermeiden, sollten die vorgeschriebenen 220V nicht erreicht werden. Ländliche Gegenden litten damals wohl oft an chronischer Unterspannung. Eine leichte Überheizung ist bei weiten nicht so kritisch wie eine leichte Unterheizung.

Zurück zu den Kondensatoren. Wenn wir jetzt zu den zwei neuen Kondensatoren welche C-24 bilden die Problematik mit den zwei Kondensatoren von C-12 rechnen, werden wir recht schnell zu den Schluss gelangen das auch hier wieder eine Platine her muss.

Auf dieser Platine kann ich sehr gut C24, C12 , und auch einen neuen Sicherungshalter unterbringen. Dieser Sicherungshalter wird genau so wie bei der Motorplatine mit einer durchsichtigen Haube versehen sein, um ihn berührungssicher und Korrosion geschützt zu machen. Man schlägt mehrere fliegen mit einer Klatsche.

Bevor man sich um die Herstellung dieser Platine bemüht, müssen wir uns noch etwas genauer mit C-12 beschäftigen. Es handelt sich so wie bei C-1 um einen Doppelkondensator. Beide haben den selben wert von 5000pF

Laut der Schaltung ist einer davon immer gleichzeitig mit der Steckdose und dem Chassis verbunden. Der andere erst wenn das Radio durch den Hauptschalter eingeschaltet wird. Sollte der erste einen Kurzschluss bekommen. Haben wir Netz Spannung auf dem Chassis.

Ist die Antennen -Erde angeschlossen fließt der Strom über diese Verbindung ab.

Ist diese Erde NICHT angeschlossen kann es passieren das man beim eventuellen berühren der Antenne einem tödlichen Stromschlag bekommt. Der Menschliche Körper stellt dann nämlich diese fehlende Verbindung her.

Wie man sehen kann braucht nur einer dieser zwei Kondensatoren kaputt zu sein um einen Stromschlag zu verursachen, und dabei könnte das Radio sogar komplett ausgeschaltet sein. Wir müssen C-12 also UNBEDINGT erneuern.

Die zwei neuen Kondensatoren welche C-12 ablösen, müssen eine noch höhere Sicherheit aufweisen als die anderen im Radio verbauten Typen. Wir werden NICHT wie bei C-1 Kondensatoren vom Typ MKP10 verwenden, da wir es hier nicht nur mit der Löschfunktion, sondern mit einer ganz anderen noch wichtigeren Aufgabe zu tun haben.

Wir verwenden für diese Aufgabe Metall Papier Kondensatoren, vom Typ Y ¿Was ???? werden sich einige jetzt fragen? Wir bauen Papier aus, und setzen Papier wieder ein? Das kann doch nicht stimmen oder ?

Die von mir verwendeten Kondensatoren sind vom Typ MP3 Y2 250V

MP bedeutet Metall-Papier. Dieses Papier hat eine bessere Filterwirkung gegenüber Störsignalen als zum Beispiel die selbe Y type aus Polipropilen. MKP Kondensatoren.

Die 250V stehen für Wechselspannung und nicht wie üblich für Gleichspannung. Das bedeutet das sie am 230V Netz problemlos eingesetzt werden können. Sie halten Impuls Spitzen bis maximal 5kV aus. Also Transienten bis maximal 5000V

Diese spezial Kondensatoren sehen anders aus als der Rest welche wir unter dem Chassis verwenden. Das Gehäuse ist durchsichtig und innen ist ein silbernes schwarz bedrucktes Etikett zu sehen. So gibt es keine Verwechslungsgefahr und die Schrift kann auch nicht verloren gehen.

Diese Beschreibung trifft natürlich für die X und Y Kondensatoren vom Hersteller Wima zu. Andere Hersteller versehen die Kondensatoren mit aufgedruckten Beschriftungen, oder verwenden geprägte - Laser gravierte Beschriftungsformen.

Hier wie immer der Größenvergleich. Ich habe dazu einen der neuen Sicherheit Kondensatoren gedreht damit man auch die Oberseite sehen kann.

Wie man sehen kann ist dieser Kondensator Typ bis 250V betrieb als Y zu verwenden. Betreibt man ihn darüber (bis 300V ) ist er schon wieder ein X Typ

Vom Hersteller aus wahr C-12 mit seinen beiden internen 5nF Kondensatoren mit dem Chassis verbunden. Y Kondensatoren sind genau für diese Aufgabe ausgelegt, aber Ich will hier eine kleine Änderung vorsehen, denn heutzutage haben wir bessere Möglichkeiten als vor 60 Jahren

Ich will den Messeanschluss der Kondensatoren nicht gegen das Chassis , sondern gegen den PE der Steckdose anschließen. Die alten Radios verfügten über keinen PE Anschluss, denn der wahr damals nur selten bis gar nicht vorhanden. Deswegen hatten die Stromkabel an den Radios auch nur zwei Leiter. Und es gab einen separaten Erdungsanschluss an der Antennenbuchse welcher aber oft nicht benutzt wurde.

Heutzutage sollte ein gerät mit Kondensatoren gegen das Chassis, ein nicht zu öffnendes, Isolierendes Gehäuse aufzuweisen, und über einen PE Anschluss am Netzstecker verfügen.

Bei unseren Radios ist das leider nicht der Fall. Eine Rückwand aus Pappe, welche sogar ein Kleinkind problemlos öffnen kann entspricht eher nicht diesen optimalen Sicherheitsstandards.

Ich werde deshalb ein neues Kabel aufziehen welches über einen dritten Leiter verfügt.

Dieser ist immer mit einer GELB GRÜNEN Isolierung gekennzeichnet. Er dient zur generellen Sicherheit der Installation, und dort werden wir nun die neuen Filterkondensatoren "Erden". Aber wie gesagt, nicht das Chassis.

Dazu dient immer noch der separate Erdungsanschluss an der Antennenbuchse

Der PE Anschluss einer Hausinstallation ist als Radio Erde überhaupt nicht geeignet. Da würden sämtliche Störsignale von allen möglichen Geräten im Haus, welche auf PE abgeleitet werden, einen relativ einfachen weg auf unser Radio Chassis finden. Wir wollen ja schließlich Radio über eine Antenne hören, und nicht die Sparlampen von unseren Nachbarn, welche über das verseuchte PE Netz kommen .

Lange rede kurzer Sinn. Der Grund warum ich das Chassis von den Filter Kondensatoren trennen will liegt in erster Linie daran das ich die Verbindung zum Chassis aufheben will , welche mir bei einem kaputten Filterkondensator die Netzspannung auf das Chassis holen könnte.

Die Verbindung der Filterkondensatoren welche ich vom Chassis entfernt habe geht jetzt an den PE Anschluss der Steckdose welcher heutzutage nach Vorschrift immer vorhanden sein wird.

Vor 60 Jahren war das eher selten der Fall, und deswegen wurde auch diese Vorgehensweise von den Herstellern nicht verwendet

Hier eine kurze Zusammenfassung was es mit den PE Anschluss auf sich hat:

Man unterscheided Aussenleiter (auch Phasenleiter oder Phase genannt), Neutralleiter (auch Nullleiter genannt) und Schutzleiter (auch Erdleiter genannt). Der Aussenleiter führt den Strom aus dem Netz zum Schalter des Verbrauchers. Er hat eine braune oder schwarze Ummantelung. Die Abkürzung für den Aussenleiter ist das "L" Wieder vom Verbraucher ins Netz zurück geführt wird der Strom vom Neutralleiter. Er hat eine blaue Ummantelung und wird mit "N" abgekürzt. Der Schutzleiter (PE oder PEN) leitet eventual auftretende Körperströhme zur Erde ab Damit der Schutzleiter nicht mit anderen Leitern verwechselt wird, muss er auf seiner ganzen Lange grün -gelp gekenzeichnet sein


In unseren Fall ist es egal ob wir L und N gegeneinander vertauschen weil die Steckdosen in Deutschland wie auch hier in Spanien über keinerlei Verdrehschutz verfügen Das bedeutet das je nachdem wie der Stecker in die Steckdose gestöpselt wurde , mal L-N oder mal N-L angeschlossen wird. Wichtig ist das wir heutzutage über einen PE Anschluss an der Steckdose verfügen, und auch den dazugehörigen Stecker Typ verwenden. Nur so können wir die Sicherheitsvorteile dieses Systems nutzen. Sollte doch mal einer unserer MP3 Y2 Kondensatoren kaputt und leitend werden, würde der Strom nicht mehr auf das Chassis sondern an den PE Anschluss fließen. Der FI Schalter der Haus Installation bemerkt das und schaltet die ganze Angelegenheit aus bevor es einen größeren Unfall gibt.

Das ein Sicherheitskondensator durch schlägt kann durchaus passieren. Zum Beispiel wenn in der nähe bei Gewitter ein Blitz in eine Hochleitung einschlägt.

Wo wir schon dabei sind eine Platine zu erstellen will ich noch einen schritt weiter gehen und die Kondensatoren mit einen kleinen Trick gegen diese Gefahr schützen.

Ich werde dazu Varistoren verwenden. Was ist ein Varistor?

Ein Varistor ist eine bestimmte Art Hochohmiger widerstand, welcher schlagartig Niederohmig wird, wenn eine bestimmte an seinen Anschlüssen vorgesehene Spannung überstiegen wird. Weil er so Hochohmig ist kann er direkt zwischen L und N gelegt werden. Bei angeschlossenen 230V fließt dabei kein nennenswerter Strom.

Wird jedoch eine bestimmte Spannung überschritten wird er schlagartig leitend wodurch bei über 230V ein sehr hoher Strom zustande kommt. Er bildet dann direkt am Eingang des Radios einen satten Kurzschluss!

Dieser hohe Strom bewirkt das sofort die Gerätesicherung durchbrennt.

Weil der Strom die Abkürzung durch den Varistor nimmt, schützt das die anderen sensiblen Bauteile vor der hohen Spannung. In diesen Fall die Primärwicklung des Trafos und die Filter Kondensatoren.

Ein Varistor sieht wie ein großer Scheiben Kondensator aus . Oft sind sie Blau , aber es gibt sie auch in Grün Orange und Schwarz.

Hier ein Bild wie diese Teile aussehen. Die Varistoren auf diesen Bild haben den selben Ansprechwert von 275V, der große links ist für 250Vvorgesehen . Die Leistung welche sie aufnehmen können sind unterschiedlich und von der Größe abhängig

Sie sollten auf jeden Fall größere Leistung ab können als die im Radio verwendete Sicherung. Denn letztendlich sollen diese durchbrennen , und nicht der Varistor.

Ich habe die Teile aus meinem Ersatzteillager verwendet. Die Ansprech-Spannung liegt in diesen Fall bei 275V. 250V wäre besser gewesen weil auch der Netzfilter für diese Spannung ausgelegt ist. Diese kleine Abweichung macht aber nicht viel aus.

Wenn es zum Ernstfall kommt ist es egal ob 275V oder 250V verwendet wurden. Ein Transient bring immer weitaus höhere Spannungs spitzen mit sich.

Ich benutze insgesamt drei Stück von diesen Varistoren . Einen zwischen N und L. Die anderen zwei gehen jeweils von L und N nach PE. Etwas übertrieben, aber so sind wir nach allen Richtungen geschützt.

Eine weitere nützliche Ergänzung ist der gerade erwähnte Netzfilter Dieser soll verhinder das doch noch hartnäckige Störsignale in unser Radio vordringen können.

Zum Beispiel Internet ,welche über das Stromnetz verteilt wird.

Die zwei 4,7nF Filterkondensatoren alleine schaffen das bestimmt nicht. Ob die Maßnahme 100% effektiv ist vermag ich nicht zu sagen weil ich keinen Steckdosen Internet Verstärker habe. Schaden tut diese extra Maßnahme aber bestimmt nicht.

Die Auswahl für dieses Bauteil viel auch hier wieder auf Reichelt.

Das Teil was ich mir ausgesucht habe ist ein kompakter schwarzer Kunststoffblock mit den Abmessungen 25x25x25mm welcher für das anlöten auf Leiterplatinen ausgelegt ist.

Diese kompakte löt- Variante ist für uns die ideale Lösung, und außerdem ist sie Staub und Feuchtigkeit geschützt

Dieser Filter ist laut Hersteller für maximal 250V Netzspannung ausgelegt, und hat bereits zwei Filterkondensatoren vom typ Y gegen PE eingebaut.

2,2 nF ist für den Filter schon genug, Aber ich will in diesen Fall näher an die originalen 5nF ran kommen da diese Kondensatoren ja auch die Löschfunktion im Schalter betreiben sollen. Deswegen werde ich die vorgesehenen 4,7nF Y Kondensatoren gegen solche mit 3,3nF tauschen 2,2+3,3= 5,5 was dem originalen Wert viel näher kommt. Sonst hatten wir 2,2+4,7= 6,9nF Das geht zwar auch, aber zufälligerweise hatte ich die passenden 3,3nF auf Lager.

Hier ein Bild der Kondenstortypen welche man alle auf der neuen Platine verwenden kann.

Oben links ein MP3R-Y2 welcher bis 300V~ einsetzbar ist. Den gibt es auch bei Reichelt. Daneben ein keramischer 250V~Y2 welcher auch bis 440V~ als X1 betrieben werden kann Unten Links ein weiterer keramischer Typ welcher FÜR 560V~ als Y1, und 565V~ als Y2 Betriebsspannung ausgelegt ist. Unten rechts der kleinere MP3-Y2 mit 250V~ oder 300V~ als X1

Hier die zur Probe bestückte Platine samt dem neuen Netz Filter und Sicherungshalter:

Die Platine ist wie man auf den drei Bildern sehen kann für alle möglichen Varianten und Bauteil Raster der Filterkondensatoren vorbereitet worden.

Ich verwende die Variante wie auf Bild 109

Hier das dazu gehörende Platinenlayout als PDF zum ausdrucken.

Saba Meersburg Netzfilterplatine mit Gleichrichter.

<<<<<<<Dieses Layout stimmt nicht mehr mit dem Bildern überein welche man hier im Bericht sehen kann. Das Design musste geändert werden. Beim einbauen des Chassis in das Gehäuse stellte ich eine Kolision der neuen Platine mit dem Seitenlautsprecher fest. Ich musste darauf hin den hinteren Bereich der Platine absägen. Dodgy Warum ich den stehen gelassen hatte weiß ich selber nicht mehr.

Damit ihr nicht das selbe Problem bekommt, wurde mittlerweile ein neues Platinen Layout erstellt. Bei der Gelegenheit wurde noch das jetzige Layout mit einem modernen Silizium Gleichrichter ergänzt.

Sollte der im Radio eingebaute Selengleichrichter, schlapp gemacht haben, können wir diesen neuen Silizium Gleichrichter gleich mit auf der Platine anlöten.

Weil dieser moderne Gleichrichter einen kleineren internen widerstand aufweist, muss man einen Vorwiderstand von ungefähr100 bis 130 Ohm in die + Leitung einfügen. Dieser muss MINDESTENS bis 5W belastbar sein.

Mann könnte um sich an den richtigen wert herranzutasten zwei mal in serie geschaltete 56 Ohm Hochlast Drahtwiderstände verwenden . Man kann sie dort wo früher der Selengleichrichter war, mit einer kleine Aluminium Abdeckung festschrauben. .Diese Abdeckung dient dann gleichzeitig als Kühlfahne und verbirgt die gelöteten Anschlüsse. Ein anderer wert könnte auch 120 Ohm als einzelwiederstand sein. Auch zwei mal 270 Ohm parallel könnte funktionieren. Dadurch erhalten wir dann entweder 112,120 oder 135 Ohm.

Ist der originale Gleichrichter noch in Ordnung ,lassen wir dieses Bauteil auf der Platine unbestückt, und löten nur die Kabel für die zwei Kondensatoren an. Diese welche C-24 bilden.>>>>>>>>>

Hier ein Bild der Kupferseite mit den bereits angelöteten Bauteilen und neuen Anschlusslitzen. Die alte Verkabelung wird jetzt höchstwahrscheinlich zu kurz sein, und so konnte ich die neuen Verlötungen dieser Anschlüsse gleichzeitig mit Lötlack gegen Korrosion schützen

<<<<<Der hintere kontaktfreie Bereich, wurde mittlerweile kurz hinter den Schraublöchern abgesägt.>>>>>

Die Bestellnummer für den filter ist: FFP-01 55002000

Für die Varistoren: VDR-0,6 250 oder VDR-06 275

Man kann beide werte verwenden weil ein Transient immer viel höhere Spannungen hat. 250 wäre besser gewesen, es ist aber nicht so kritisch.

Der Sicherungshalter : RND 170-00001 Es ist der selbe welcher auch bei der Motorplatine verwendet wird.

Die Klarsichthaube dazu RND 170-00007

Optional noch der neue Gleichrichter : B380C1500 -WW+

Dazu die zwei Widerstände: 5W AXIAL 56, oder 270 oder 120 als einzelwiederstand


Um die neue Platine im Radio zu fixieren habe ich die oberen Trafoklemmbleche welche auch die Front Platte aus Pertinax mit den Spannungswähler halten, einfach abgeschraubt und gegeneinander vertauscht. Danach konnte ich problemlos die passenden Löcher bohren um die Platine dort mit kleinen M3 Abstandhülsen festzuschrauben. Dabei muss darauf geachtet werden das wir die ersten Löcher, so wie auf dem bild möglichst nach forne setzen damit wir nach hinten genug Freiraum zum Lautsprecher einhalten.

Hier die dazugehörige Isolierungsunterlage aus Papier.

Saba Meersburg Netzfilter Isolier Unterlage PDF.

Hier kann man den Trafo fertig montiert auf dem Chassis sehen. Oben ist schon die neue Netzfiltereinheit eingebaut und fertig verkabelt

Hier das endgültige Platinenlayout für die Motor Kondensatoren C-21 und C-22

Die welche ich im Radio eingebaut habe ist ein nicht optimierter Prototyp. Bei diesem wurde unnütz viel Kupfer beim ätzvorgang abgetragen. Das kostet mehr Zeit und man verbraucht das teure Ätzmittel umsonst. Die neue Platine wurde deswegen noch mal optimiert.


Saba Meersburg Bohrschablone Motorplatine PDF.

Hier die dazugehörige isolierungsunterlage aus Papier.


Saba Motorplatine Bohrschablone PDF.


Sie kann auch als Bohrschablone benutzt werden wenn man das Loch für den zentrier zapfen am Chassis herausschneidet. Dieser zapfen würde sonst beim auflegen der Schablone stören. Das erste Loch unten links am Chassis soll mit jeweils 5,5 mm zu den Kanten angebracht werden. Dann stimmt die gesamt Position der Schablone wenn wir die anderen löcher markieren.

So gibt es hinterher keine Probleme beim einbauen der Platine, weil die löcher alle an der richtigen stelle liegen und mit der Platine übereinstimmen. Die Platine hat dann die löcher um je 0,5mm versetzt so das sie einen kleinen Spalt zu den Chassiswänden aufweist.

Man sollte die Isolier Unterlagen für die Platinen nach dem ausdrucken am besten in Kunststofffilm ein schweißen. So werden sie nicht dreckig, und der Überzug verhindert das sie über die Jahre beschädigt werden. Wie man sehen kann wurde mittlerweile auch der wert für die Motoren Sicherung ermittelt.

Die zwei in Serie geschalteten Wicklungen für Lautstärke und Suchlauf sollen bei betrieb einen Strom von ungefähr 40mA ziehen. Sollte das Radio mit 230V stat der vorgesehenen 220V betrieben werden, wird dieser wert natürlich etwas höher sein.

Ich habe als Sicherung eine 100mA (F) verwendet.

(F) steht für schnell auslösende Sicherungen. In Deutschland auch gerne als Flink bezeichnet

Dieser etwas hohe Wert ist in Ordnung, vor allem wenn das Radio mit 230V betrieben wird. Dann ist die Stromaufnahme nämlich etwas höher. Auf jeden Fall ist eine 100mA Sicherung besser als überhaupt keine.

Wenn das Radio mit 220V betrieben würde, wäre eine Sicherung mit den Standard wert 68-80mA (F) die bessere Wahl.

Brennt diese bei Automatikbetrieb durch, muss man den dicken Kondensator C21 kontrollieren Eine kaputte Sicherung bedeutet nämlich das ein zu hoher Strom geflossen ist. C21 ist dann höchstwahrscheinlich der schuldige daran. Oder die Netzspannung war aus welchen gründen auch immer, etwas zu hoch.

Hoher Strom kann die Spulen im Motor beschädigen. Und dann wird es teuer, oder es kommt enorm viel Arbeit auf einen zu. Zum Glück haben wir jetzt die Sicherung, welche das verhindern wird. Es sei den man verwendet auch den richtigen wert. Über 100mA ist schon zu fiel.

Zuletzt und nicht weniger wichtig, die liste mit den ausgemessenen SABA Kondensatoren. Genau so wie ich es auch bei den Elkos gemacht hatte.

C-1a = 1,28M Ohm = UNBRAUCHBAR
C-1b = 1,30M Ohm = UNBRAUCHBAR
C-2 = 500k Ohm = UNBRAUCHBAR
C-3 = 800k Ohm = UNBRAUCHBAR
C-4 = 900k Ohm = UNBRAUCHBAR ohne
C-5 = 250k Ohm = UNBRAUCHBAR
C-6 = 10M Ohm = UNBRAUCHBAR ohne
C-7 = 220k Ohm = UNBRAUCHBAR ohne
C-8 = 3M Ohm = UNBRAUCHBAR ohne
C-9 = 50M Ohm = BRAUCHBAR ohne
C-10 = 8M Ohm = UNBRAUCHBAR
C-11 = 10M Ohm = UNBRAUCHBAR
C-12a = 4,5M Ohm = UNBRAUCHBAR
C-12b = 4,5M Ohm = UNBRAUCHBAR
C-13 = 650k Ohm = UNBRAUCHBAR
C-14 = 750k Ohm = UNBRAUCHBAR
C-15 = 180k Ohm = UNBRAUCHBAR ohne
C-16 = 50M Ohm = BRAUCHBAR ohne
C-17 = 2M Ohm = UNBRAUCHBAR ohne
C-18 = 380k Ohm = UNBRAUCHBAR
C-19 = 6M Ohm = UNBRAUCHBAR
C-20 = 2,8M Ohm = UNBRAUCHBAR ohne
C-21 = 800 Ohm = UNBRAUCHBAR !!!!!
C-22 = 370k Ohm = UNBRAUCHBAR
C-23 = 950k Ohm = UNBRAUCHBAR ohne
C-24 = 450k Ohm = UNBRAUCHBAR

(Ohne)bedeutet das ich keine hohe Prüfspannung angelegt habe.

Mein Messgerät fängt erst bei 250V Prüfspannung an zu messen, und die betroffenen Kondensatoren sind für maximal 125V Betriebsspannung ausgelegt.

Ich habe sie deshalb einfach nur im Mega Ohm Bereich bei minimal Spannung mit dem Multimeter gemessen. Vielleicht wandern C9 und C16 zu den UNBRAUCHBAREN wenn man sie mit der richtigen Spannung testet ? Es ist aber trotzdem nur eine frage der Zeit das sie auch schlechte werte vorzeigen.

Auf jeden Fall kann man hier gut sehen das alle Kondensatoren in so einem alten Radio schon seit langer zeit ihre Aufgabe nicht mehr erfüllen können. Und teilweise sogar sehr gefährlich geworden sind.

Dazu will ich noch den Kondensator C21 ohne seine Etikette zeigen. Es ist einer der wichtigsten Kondensatoren in einem Automatic Radio. Er sorgt für die richtige Steuerung der Antriebsmotoren, und gleichzeitig ist er auch der größte von allen im Radio verbauten Typen.

Dieser Kondensator hätte unweigerlich meine Motorspulen zerstört, hätte ich das Radio ohne die nötigen Vorbereitungen eingeschaltet.

Nach dem entfernen der Etikette kann man gut sehen das die Teesiegel auf beiden Seiten des Kondensators geschrumpft sind, und so ein Spalt für den Luftaustausch entstanden ist. Da wo es schwarz glänzt, klebt der Siegel noch fest am Glas. Wo es hell ist, hat er sich schon vom Glas gelöst

Luft Feuchtigkeit und saures Papier haben den dicken Brummer das ende gegeben.

Mann kann auf der Oberseite des Glasrohres einen hellen Bereich sehen. Das wahr mal teil des flüssigen Paraffinzusatzes welches das Papier vor Feuchtigkeit schützen sollte. Davon wahr so viel auf dem Wickel das dieser bei der Herstellung einen Tropfen hinterlassen hat.

Jetzt ist es nur noch ein trockener Fleck.

Der Kondensator weist laut Messung bereits einen 800 Ohm widerstand auf. Das ist ein extrem schlechter wert. Ich weiß nicht ob es an der Größe des Kondensators liegt, oder das er direkt an der Wechselspannung des Trafos gehangen hat. Er hat im Durchschnitt schlechtere Werte als der Rest. Er ist aber auf jeden Fall unweigerlich kaputt, und sehr gefährlich. Was mich wiederum bestätigt. Ein altes Radio niemals vor der Kondensator Kur an die Netzspannung hängen.

Das Risiko das was wichtiges, teures oder man selbst zu schaden kommt ist allgegenwärtig.

Ich hoffe ihr habt diese Anleitung interessant gefunden, und das ich euch einige fragen die man immer mal hat beantworten konnte. Außerdem soll sie als Anregung dienen auch mal was in Radial aufzubauen. Axial ist wie wir mittlerweile wissen nicht gerade billig, und für normale Standard Radios von der Stange bei weiten viel zu teuer. Zumal man in Radial auch solche Bauteile verwenden kann welche es in Axial normalerweise nicht oder nur sehr selten gibt.

Zum Beispiel die spezifischen Y Sicherheits MP Kondensatoren , oder die Impulsfesten MKP10 Kondensatoren mit 1600V Spannungsfestigkeit für die Motorsteuerung.

Eigentlich würde hier der Beitrag zu ende sein, aber ihr kennt mich gut und wisst das ich es nicht lassen kann. An den letzten Bildern kann man beim genauem hinsehen erkennen das ich was am Transformator verändert habe. Außerdem ist da ein komischer Schalter auf der neuen Filter Platine welcher nicht beschrieben wurde.

Es handelt sich um einen nützlichen Umbau welchen man auch bei vielen anderen Radios anwenden kann. Er soll deswegen separat behandelt werden.


Ich schrieb am Anfang

das es sich um ein Schweizer Radio handelt was anscheinend nicht verbastelt ist. Krasser Irrtum.

Einige Sachen machten mich schon stutzig. Sie vielen mir aber erst bei den arbeiten am Chassis auf. Der falsch angelötete Bass Poti, der kaputte Lötstützpunkt hinter den Motorkondensatoren, der zerbrochene Kontakt an der Automatik-wippe, der Kondensator C18 welcher nicht aus der Saba Herstellung stammte. Die Bestätigung das da definitiv doch gebastelt wurde, kam mit der Überraschung als ich die Rollen für den Seilzug leichtgängig machen wollte.

Diese rollen waren durch Unmengen verharrtes Lithium Fett komplett verklebt gewesen. Saba hat die Rollen normalerweise nie eingefettet, sondern nur trocken montiert. Ich selbst verwende auch nie Lithium weil es mit der zeit hart wie Teer wird.

Um das alles zu richten musste erst mal die Skala runter um an die Umlenkrollen für Den UKW Zeiger zu kommen. Da konnte ich gut sehen das da schon mal jemand etwas mit einem Lappen abgewischt hatte. Nur in den sichtbaren Bereich. Den Rest lies er dreckig.

Das wird auch der Grund gewesen sei warum das Chassis so staubfrei gewesen ist......... Nachdem ich mit dem sauber machen des Skalen Hintergrundes fertig wahr, ist mir was anderes aufgefallen. Der Halter für die Ferrit Antenne ist irgend wie viel schmieriger als der Rest vom Radio...... Da muss ich eventuell Terpentin oder Nitroverdünnung verwenden um den Dreckfilm zu beseitigen (siehe Bild 8)

Da viel es mir wie schuppen von den Augen. Der Halter ist ja original gar nicht von diesem Radio. Er wurde aus einem anderen ,sehr dreckigen Radio hier hinein transplantiert.

Die Schweizer Version verfügt immer über einen doppelten Antennen Umschalter. So wie er beim Spitzenmodell Freiburg 6 aus dem selben Jahr zum Einsatz kommt.

Dieser doppelte Umschalter wurde dann im folgendem Jahr ,als die neuen Modelle auf dem Markt kamen gleich für alle Varianten übernommen. Er ist also eine Optimierung gegenüber der Vorgängermodelle.

Wenn man sich das nächste Bild ansieht wird man feststellen das der schon gesäuberte Halter bereits über die nötigen löcher für die Schweizer Version verfügte um dort die spezifischen teile zu montieren. Wahrscheinlich diente er auch für die Freiburg 6 da sie sich das selbe Chassis teilten.

Ich denke mir das mit großer Wahrscheinlichkeit der Ferritstab gebrochen wahr , und der Vorbesitzer kurzerhand den kompletten Halter aus einer anderen Meersburg eingebaut hat. Es handelte sich dabei um dem verschmierten Halter einer normal Version für den Deutschen Markt. Das ist freilich viel einfacher als eine Reparatur der Einzelteile zu starten.

Kaputter Halter raus, neuer verdreckte Halter rein. Seil aufwickeln, . Drei Kabel anlöten........ fertig

Zum Glück habe ich noch das Schrott Radio wo auch die Lautsprecher her kamen. Da es sich bei diesem teil um ein Freudenstadt 7 Chassis aus dem Folgejahr handelt, war mein Problem gelöst. Alle nötigen Bauteile sind alle auf dem Halter dieser Version vorhanden. Der Halter selbst ist für eine Freudenstadt aber etwas kleiner, und deswegen nicht direkt wie bei der Freiburg zu verwenden. Ich komme nicht drumherum. Will ich ein originales Schweizer Radio mit allen Optimierungen haben, muss ich die nötigen teile aus diesem Halter raus operieren um sie bei mir einzubauen. Das Resultat sieht jetzt so aus.

Die Abgleichanleitung weicht jetzt folgendermaßen von der Standardversion in der Kundendienstschrift ab:

A:

1 Ferritantenne aus der Endposition herausdrehen und auf diese weise aktivieren. 2 Den messender induktiv an den Ferritstab im Radio lose ankoppeln 3 L Abgleich der Oscillatorspule Mit Position 15 der Abgleichanleitung auf MW bei 570 kHz auf Maximum abgleichen. Der Skalenzeiger muss dabei auf der dementsprechenden Marke der Skala stehen 4 L Abgleich der Ferrit Antennen Ausgleich spule Mit Position 16 der Abgleichanleitung auf MW bei 570 kHz auf Maximum abgleichen. 5 C Abgleich des Oscillatortrimmers Mit Position 17 der Abgleichanleitung auf MW bei 1520 kHz auf Maximum abgleichen. 6 C Abgleich des Vorkreistrimmers Mit Position 18 der Abgleichanleitung auf MW bei 1520Khz auf Maximum abgleichen. Punkt 3 bis 6 wiederholen bis keine Veränderung mehr eintritt.

B:

Ferrit Antenne wieder auf anschlag drehen und auf diese weise die Außenantenne aktivieren. Der messender wird nun über die Kunstantenne am Antenneneingang des Radios eingespeist 1 L Abgleich der Ferrit Antennen Ersatzspule (am Ferrit Antennenhalter) bei 570 kHz auf Maximum abgleichen 2 L Abgleich der LW Oscillatorspule Mit Position 19 der Abgleichanleitung auf LW bei 190 kHz auf Maximum abgleichen. Der Skalenzeiger muss dabei auf der dementsprechenden Marke der Skala stehen 3 L Abgleich der LW Vorkreisspule Mit Position 20 der Abgleichanleitung auf LW bei 190 kHz auf Maximum abgleichen. 4 C abgleich des Oscillatortrimmers Mit Position 21 der Abgleichanleitung auf LW bei 300 kHz auf Maximum abgleichen. 5 C Abgleich des Vorkreistrimmers Mit Position 22 der Abgleichanleitung auf LW bei 300 kHz auf Maximum abgleichen. Position 1 bis 5 wiederholen bis keine Veränderung mehr eintritt.

Sehr wichtig.!!!

Bevor man das Radio auf UKW umschaltet, muss die - 4,5V Regelspannungsquelle entfernt werden. Sonst wird der komplette Spulenhalter im ersten ZF Filter zerstört.

Zuletzt noch der letzte Fehler in diesem vermeintlich unverbastelten Radio. Wo ich schon dabei war die ganze Mechanik gangbar zu machen, wurde auch der Motor zerlegt und alles mit viel Geduld von der alten klebrigen Pampe befreit. Eine sehr dreckige Arbeit muss ich euch sagen. Danach wurde alles sorgfältig mit einer minimalen Menge spezial fett behandelt damit es über die Jahre leichtgängig bleibt. Das dazu verwendete Fett ist auf Schwefel Molibden Basis und Pech schwarz. Eine Messerspitze reicht für das ganze Radio, so sparsam kann man damit umgehen. Weniger ist in diesen Fall mehr!!!!!

Als letztes wollte ich noch das Höhen Poti sauber machen, denn es kratzte beim betätigen als wenn es voll Sand wäre. Ich habe es nicht geschafft das Problem mit herkömmlichen mitteln zu beseitigen, also wurde das ganze teil kurzerhand komplett zerlegt. Da es sich um eine offene Variante handelt kann es hinterher wieder sehr einfach mit M2 schrauben erneut zusammen gebaut werden.

Überraschung. Auch hier wurde wirklich sehr professionell was repariert. Leider hatte die Person mehr Ahnung von Feinmechanik als von Elektronik Bauteilen. Deswegen nahm er auch den schwierigsten weg. Anscheinend wahr der kleine Kegelschleifer aus Graphit abhanden gekommen. Der wurde dann sehr aufwendig durch einen neuen Schleifer aus Metall ersetzt. Ich glaube das Kontakt Plättchen aus einen kleinen Relais wieder erkannt zu haben. Das Bild ist zwar etwas dunkel, aber man sieht das da etwas anderes als ein Graphit kegel am Werk ist.

Dieses teil ist natürlich zu hart und hat dadurch den Widerstandsbelag beschädigt. Beim bearbeiten des Schleifers wurden wohl kleine Späne ins innere der welle befördert. Deswegen auch das kratzen. Auf dem ersten der nächsten zwei Bildern kann man den schon sehr abgenutzten Belag sehen, welcher auf der Linken Seite sogar schon einen kleinen Abplatzer aufweist. Dieser muss beim reparieren passiert sein.

Auf dem nächsten Bild wurde nun der vernietete Schleifer entfernt und an seiner stelle ein kleiner Graphit kegel aus einem trimmwiderstand eingebaut. Der alte Schleifer ist dieser welcher wie eine Metallkugel aussieht.

Zuletzt wurden die zwei Widerstandsbahnen geflickt. Es sind zwei, weil es in der Mitte eine Unterbrechung gibt. Es handelt sich hier also um kein Standardpoti, sondern um ein spezial teil. Das reparieren der Widerstandsbahnen erfolgte mit etwas Leitsilber.Vorher musste ich aber ausgiebig entfetten, sonst würde das silber hinterher nicht richtig halten.

Das fertige teil sieht nach der Behandlung der Schadstellen so aus.

Die originalen Distanzstücke aus Aluminium wurden auf der Drehbank mit einem 2,1mm Bohrer durchbohrt, und so konnte ich das gesamte teil nach dem säubern und fetten der Achse wieder zusammenbauen. Zwei M2 schrauben ergaben ein noch besseres Resultat als in original.

Es geht weiter.

Ich dachte beim Spannungsmessen im Radio einen Fehler in der Schaltung entdeckt zu haben. Da steht das am Messpunkt m, welcher die Mittelanzapfung der zwei 15V Trafo Wicklungen für die Automatic Steuerung bildet , eine Spannung von -9V anstehen soll.

Bei V1 sollten es -3,5V sein. Ich habe an m und V1 aber -15,5V und -8V anstehen. Bei V2 ist keine Spannungsangabe auf der Schaltung vermerkt. Ich habe dort -1,2V gemessen.

Ich habe überall kontrolliert und auch noch einen kompletten Abgleich gemacht . Nichts .......... Die Spannungen blieben gleich.

Obwohl sei auch gesagt das mein Radio damit nach dem neuen Abgleich prima spielte. Diese erhöten Abweichungen schienen also doch in Ordnung zu sein İmage

Als ich die Selen Diode gegen eine moderne Silizium Diode vom Typ 1N4007 mit einem Drahtpoti versehen ausgetauscht hatte, konnte ich die geforderten -9V zwar einstellen,aber dann funktioniert die Stummschaltung bei Automatic betrieb nicht mehr...............

Als ich dann zufällig bei der Abgleichanleitung des nächsten Jahrgangs was nachschaute , stellte ich fest das die Meersburg Automatic 7 auf ihrer Schaltung GENAU die selben Spannungen vermerkt hat, so wie ich sie im Moment bei meinem Radio vorliegen habe.

m= -15,5V V1= -8 V2= -1,2V

Zuletzt habe ich dann noch das Vergleichs- Radio welche bei bei meinen Eltern steht gemessen.

m= -15,2V V1= -8,1 V2= -0,9V. Also fast das selbe Resultat. Auch das radio von Paul weist die selben spannungen auf. Ich hatte ihn über PN danach gefragt. Es muss sich also um einen Druckfehler handeln İmage

Der wer lesen kann ist klar im Vorteil. Auf beiden Schaltungen sind die Spannungen richtig vermerkt.

Das sie von einem Jahr auf das nächste mit anderen werten erscheinen hat nur mit dem verwendeten Messgerät zu tun.

Bei der Meersburg 6 wird noch das alte Multavi verwendet welches einen Widerstand von 333Ohm / Volt aufweist. Bei der Meersburg 7 wird für die Spannungsmessung bereits das modernere Multizet Messgerät verwendet welches einen Widerstand von 20Kohm / Volt aufweist. Es steht mitten auf der Schaltung und ich habe es nicht beachtet İmage


Bei meinen Tests wurde natürlich auch die kleine Seelendiode genauer unter die Lupe genommen. Da diese ja auch Kaputt gewesen sein könnte.

Da ich gerade am herum experimentieren war, habe ich das Gebilde aus moderner Silizium Diode + Drahtpoti noch einmal angelötet. Das Poti wurde so eingestellt das ich die selben werte an m erhielt, so wie sie mit der Selendiode zustande kommen.

Der ausgemessene wert für den zu verwendenden Widerstand hinter der Diode lag ziemlich genau bei 3k Ohm.

Sollte doch mal jemand das Problem haben dieses Bauteil gegen was modernes tauschen zu müssen, weiß er jetzt mit welcher Diode und Widerstand er das machen kann.

Diode =1N4007

Widerstand= 3k Ohm

Das Radio spiel hier neben mir gerade auf KW.

Die Sender sind trotz der paar Meter Behilfsantenne stark und eng gedrückt nebeneinander.

Ich bin sehr zufrieden mit der Arbeit und muss mich jetzt nur noch um die Automatik kümmern. Das wird aber in einem anderen Beitrag sein. wenn der zu dem Trafo fertig ist.

Das ist aber eine andere Baustelle.

Nachtrag

Dieses Thema wurde von unserem spanischen Forumsmitglied Juan verfasst deshalb sollte man auf die Schreibweise etwas Rücksicht nehmen.

Anhang Bilder Diskussion